Coronavirus

Anschober bittet: Warten wir nicht auf Osterruhe!

Ab Gründonnerstag startet in Ostösterreich die verordnete Osterruhe. Darauf soll man aber nicht warten, sagt jetzt Gesundheitsminister Rudi Anschober.

Rene Findenig
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Gesundheitsminister Anschober (Archivfoto) bitte darum, nicht erst auf die Osterruhe zu warten. 
Gesundheitsminister Anschober (Archivfoto) bitte darum, nicht erst auf die Osterruhe zu warten. 
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

"Schützen WIR ALLE mit einer Osterruhe JETZT unsere Spitäler und die Gesundheit", ruft Gesundheitsminister Rudi Anschober die Menschen in Österreich zum Handeln auf. Mit einem eindringlichen Appell: "Eine Intensivstation ist für viele ein unbekannter Ort - bis wir sie brauchen. Dann ist sie ein Leben rettender Ort - nach einem schweren Verkehrsunfall, nach einem Schlaganfall, für eine schwere Herzoperation, einen lebensrettenden Eingriff wegen eines Tumors. Oder eben wegen einer schweren COVID-19-Erkrankung."

"Damit sind die Wiener Spitäler bereits enorm unter Druck - und auch in anderen Bundesländern steigt die Zahl der Betroffenen"

Davon seien immer mehr Menschen betroffen, denn mit der Ausbreitung der ansteckenderen und gefährlicheren britischen Virusvariante habe sich die Zahl der an Corona Erkrankten, die eine intensivmedizinische Versorgung benötigen, mehr als verdoppelt – von unter einem Prozent auf über zwei Prozent in einzelnen Bundesländern. "Zudem verschlechtern sich die Krankheitsverläufe viel rascher", so Anschober. In den vergangenen sieben Tagen habe sich die Zahl der an COVID-19 Erkrankten auf Intensivstationen um 28 Prozent auf heute 504 Patienten erhöht.

Hauptbetroffen sind dabei die östlichen Bundesländer, so der Gesundheitsminister. In Wien sind 187 COVID-19-Patienten auf Intensivstationen - das ist ein Zuwachs von 22 Betroffenen in den vergangenen 24 Stunden. "Damit sind die Wiener Spitäler bereits enorm unter Druck - und auch in anderen Bundesländern steigt die Zahl der Betroffenen", so Anschober, der die Entwicklung selbst als "dramatisch" bezeichnet. Anschober sagt: "Jetzt müssen wir alle ein Teil der Lösung werden."

"Warten wir nicht darauf, sondern starten wir die Osterruhe mit unserem Handeln in ganz Österreich schon jetzt"

Die Ärzte und Pfleger in den Intensivstationen würden Großartiges leisten, "aber es braucht jeden Einzelnen und jede Einzelne von uns, damit sie weiter Leben erhalten können. Handeln wir jetzt zum Schutz der Spitäler und der Gesundheit von uns allen! Starten wir jetzt mit einer Osterruhe, damit wir eine Trendwende bei den Infektionszahlen schaffen! Nur so können wir die Spitäler entlasten", so Anschober. Man solle nicht erst auf den Gründonnerstag, den 1. April, warten, sondern die Maßnahmen schon jetzt starten.

"Unsere Beiträge für eine Osterruhe sind so einfach umsetzbar: Verzichten wir auf Reisen während der Osterfeiertage! Verringern wir unsere Kontakte ab sofort auf das Notwendigste (nur dringend erforderliche Einkäufe und Besuche, Homeoffice, wo immer möglich)! Was es unbedingt braucht, machen wir mit bestmöglichem Schutz: Mindestabstand, FFP2-Maske und Testung", so der Minister. "Ab Gründonnerstag startet in Ostösterreich die verordnete Osterruhe. Warten wir nicht darauf, sondern starten wir die Osterruhe mit unserem Handeln in ganz Österreich schon jetzt. Wir alle sind Teil der Lösung!"

    Im Bundeskanzleramt rangen drei Landeskaiser am Dienstagabend mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober um weitere Corona-Maßnahmen für den Osten.
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    Helmut Graf
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