Politik

Das sagt Kanzler Kurz zu Anschobers Rücktritt

Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) trat am Dienstag vor die Presse und äußerte sich zum Rücktritt von (Ex-) Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

Andre Wilding
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Rudolf Anschober (Grüne)
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Rudolf Anschober (Grüne)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Sozial- und Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Er habe versucht, "alles zu geben", aber er habe sich schließlich "ausgepowert" und auch bemerkt, dass er für sich "die Notbremse" ziehen müsse. Das erklärte Anschober in einer persönlichen Erklärung.

Der 60-Jährige stellte in seinem Statement auch klar, dass er sich nicht "kaputtmachen" möchte. Ein Gesundheitsminister müsste im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu "100 Prozent" fit sein. Sein Nachfolger, der Mediziner Wolfgang Mückstein, wurde ebenfalls bereits vorgestellt.

"Hat sich für unser Land aufgeopfert"

Bundeskanzler Sebastian Kurz trat am Dienstagnachmittag vor die Presse und äußerte sich persönlich zum Rücktritt von Rudolf Anschober. In einer ersten Stellungnahme hatte der VP-Chef bereits folgendes mitgeteilt: "Rudi Anschober hat mich heute Früh über seinen Rücktritt als Gesundheits- und Sozialminister informiert. Seine Entscheidung ist eine zutiefst persönliche, die wir natürlich alle respektieren. Die Corona-Pandemie hat kurz nach Antritt der neuen türkis-grünen Koalition die gesamte Regierungsarbeit beansprucht. Rudi Anschober war dabei als Gesundheitsminister im Corona-Management in zentraler Funktion. Diese Aufgabe hat Rudi Anschober von Beginn an mit sehr großer Verantwortung ausgeübt."

Und weiter: "Er hat sich in den vergangenen 16 Monaten für unser Land aufgeopfert sowie als Gesundheitsminister seine gesamte Energie in die Bekämpfung der Corona-Pandemie gesteckt. Aus vielen persönlichen Gesprächen, nächtelangen Sitzungen und teils auch schwierigen Verhandlungen mit ihm weiß ich, mit wieviel Engagement er seine Aufgabe als Gesundheitsminister wahrgenommen hat. Sein Rücktritt zeigt, dass die Pandemie nicht nur für jeden Einzelnen in der Bevölkerung eine Belastung ist, sondern auch für einen politisch Verantwortlichen, der Tag und Nacht im Einsatz ist und Entscheidungen treffen muss. Ich danke ihm im Namen der Bundesregierung, aber auch ganz persönlich, für seine Arbeit, vor allem aber wünsche ich ihm, dass er sich gesundheitlich sehr schnell wieder erholt."

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    Rudolf Anschober gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt.
    Rudolf Anschober gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Um 14.30 Uhr gab Kanzler Kurz dann noch ein weiteres Statement ab. "Ich möchte mich bei Rudolf Anschober für seine Tätigkeit als Gesundheitsminister bedanken. Ich möchte ihm auch gesundheitlich alles Gute wünschen", so Kurz zu Beginn seiner Stellungnahme.

    Rücktritt kam "nicht ganz überraschend"

    Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Er bringe auch einen beruflichen Background mit. Der Gesundheitsminister habe eine "wesentliche Rolle" in der Pandemie-Bewältigung. Man befinde sich im Kampf gegen das Virus auf den letzten Metern.

    Laut Kurz kam der Rücktritt von Anschober "nicht ganz überraschend". Er ist aber davon überzeugt, dass mit Wolfgang Mückstein ein würdiger Nachfolger gefunden werden konnte. Der VP-Chef stellte noch einmal klar, dass man im Sommer zur Normalität zurückkehren werde. Bis dahin seien aber noch einige Meter zu gehen.