"Kninska kraljica"

Anti-Serben-Song: Das Lied wird Thompson NICHT singen

Am Samstag findet in Zagreb das wohl größte Konzert der Welt statt. Mittlerweile dürfte die Setlist bekannt sein.
Heute Entertainment
04.07.2025, 20:50
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Beim umstrittenen Mega-Konzert von Marko Perković Thompson am Samstag in Zagreb werden rund 500.000 Menschen erwartet – darunter Regierungsmitglieder, Promis und tausende Fans.

Auf Social Media kursiert bereits ein angeblicher Setlist-Leak: 30 Songs sollen gespielt werden, darunter bekannte Titel wie "Lijepa li si" oder "Bojna Čavoglave". Auffällig: Ein Song fehlt – und zwar "Kninska Kraljica".

Lässt Thompson den Song freiwillig aus?

Der Titel („Die Königin von Knin“) erschien 2005 auf dem gleichnamigen Album. Der Song ist Thompson-typisch martialisch und nationalistisch aufgeladen, mit direktem Bezug zum Kroatienkrieg (1991–1995) – insbesondere zur Operation "Oluja" (Sturm), mit der 1995 die serbisch kontrollierte Stadt Knin eingenommen wurde. In der kroatischen Mehrheitsgesellschaft wird dieses militärische Ereignis häufig als Befreiung gefeiert. In Serbien und von internationalen Organisationen wird es hingegen auch als Vertreibung und in Teilen als Kriegsverbrechen bewertet – laut UN mussten rund 200.000 Serben fliehen.

"Kninska Kraljica" glorifiziert diese Zeit mit einer patriotisch-pathetischen Tonlage, die von Kritikern als revanchistisch oder historisch problematisch eingestuft wird. Vor allem deshalb, weil Thompson den Song auf Konzerten oft in einem Setting performt, das mit Ustascha-Symbolik und paramilitärischer Ästhetik in Verbindung gebracht wird.

Der Song selbst enthält keine direkt strafbaren Texte, ist aber – ähnlich wie "Bojna Čavoglave" – Teil eines breiteren Diskurses über die Grenze zwischen Patriotismus und Nationalismus.

Ob Thompson den Song freiwillig weglässt oder interner Druck vom Veranstalter, Sicherheitsapparat oder Ministerien ausgeübt wurde, ist unklar. Fakt ist: Das Konzert wird intensiv überwacht, inklusive Sondereinheiten, medizinischer Taskforces und Medienbeobachtung. Schon ein falscher Song könnte öffentliche und internationale Reaktionen auslösen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 04.07.2025, 20:50
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