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Anzeigen bei weiteren Corona-Demos in Bundesländern

Nach der "Mutter aller Demos" in Wien kam es am Sonntag auch in anderen Landeshauptstädten zu Corona-Protesten.

Leo Stempfl
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Corona-Spaziergang in Salzburg  am 11. April 2021
Corona-Spaziergang in Salzburg am 11. April 2021
FMT-Pictures - KJ

In einigen Gruppen wurden 150.000 erwartet, am Ende dürften es nur rund 3.000 gewesen sein. Trotzdem kam es bei der "Mutter aller Demos" zu heftigen Ausschreitungen. Polizisten wurden mit Steinen und Flaschen Beworfen, Absperrungen durchbrochen und Pressevertreter geschlagen.

Insgesamt wurden 15 Personen festgenommen. Zehn Personen wegen strafrechtlicher und fünf wegen verwaltungsstrafrechtlicher Übertretungen. Im Verlauf des gesamten Einsatzes wurden drei Polizisten verletzt und zwei Dienstkraftfahrzeuge beschädigt. Dazu kommen noch etwa 600 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnungen.

Groß angelegte Identitätsfeststellungen gab es bei der nicht angemeldeten Demonstration, die stundenlang den Gürtel blockierte, nicht. Dafür wurden rund 150 fahrradfahrende Gegendemonstranten mitten am Ring gekesselt und einzeln beamtshandelt, eine Aktivisten sitzt Sonntagabend nach wie vor in Haft, berichtet ein Antifa-Infokollektiv.

Spaziergänge

Etwas friedlicher als in Wien verliefen die Corona-Demonstrationen am Sonntag. Aufrufe gab es für Deutschlandsberg, Salzburg, Bludenz, Eisenstadt, Perg, Grieskirchen und Steyr. Naturgemäß kamen deutlich weniger Menschen, Ausschreitungen gab es keine.

In Salzburg marschierten rund 100 Menschen durch die Altstadt. Der örtliche Rädelsführer sitzt wegen Waffen- und Drogenfunden nach wie vor in Untersuchungshaft. Vor beginn konnte man sich mit ärztlichem Attest bei der Polizei melden, um einer Anhaltung zu entgehen. Einige Unbelehrbare mussten trotzdem aus der Menge gefischt und angezeigt werden.

In Eisenstadt rief die Corona-Querfront um Gottfried Küssel zum Protest gegen "die Gefährdung der Grund- und Freiheitsrechte durch den derzeitigen Lockdown und die Corona-Gesetzgebung" auf. 40 Personen kamen, es gab drei verwaltungspolizeilichen Anzeigen wegen Nichttragens eines Mund-Nasen-Schutzes und Nichtbeachtung der Abstandsregel.

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    Am Samstag, 10. April 2021, protestierten tausende Corona-Maßnahmengegnern unter dem Motto "Wir holen uns unser Leben zurück" in Wien.
    Am Samstag, 10. April 2021, protestierten tausende Corona-Maßnahmengegnern unter dem Motto "Wir holen uns unser Leben zurück" in Wien.
    GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com