Kampf um Absatz der Ernte

Bauern fordern: "Heimische Erdäpfel statt Importware"

Trotz voller Lager setzt ein Großhändler auch auf Erdäpfel-Importe. Bauern und Kammer warnen vor Folgen für regionale Versorgung und Landwirtschaft.
Aram Ghadimi
05.11.2025, 06:30
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

"Heuer haben wir eine gute Ernte eingefahren, die heimischen Lager sind gut gefüllt. Es gibt keinen Grund, ausländische Erdäpfel zu importieren", sagt Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Landwirtschaftskammer über METRO enttäuscht

Mayr zeigt sich enttäuscht über den Großhändler METRO, der trotz Appelle aus der Bauernschaft weiterhin Importware ins Regal legt: "Dass METRO trotz der Diskussion der letzten Wochen diesen Weg geht, ist enttäuschend und respektlos gegenüber den heimischen Produzentinnen und Produzenten. Wer sich Regionalität auf die Fahnen schreibt, darf nicht gleichzeitig Importware ins Regal legen."

Auch Franz Wanzenböck, Obmann der Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE), findet klare Worte: "Unsere Bauernfamilien stehen bereit, das ganze Jahr über Erdäpfel in bester Qualität zu liefern. Wenn der Handel stattdessen auf Importe setzt, wird die regionale Produktion geschwächt – und damit langfristig unsere sichere Versorgung gefährdet."

Bis eine Kartoffel auf dem Teller landet, gibt es viel zu tun – unter anderem muss sortiert werden.
Nicolas Tucat / AFP / picturedesk.com

Erzähle uns deine Story!

Wurde dir eine Beihilfe gestrichen? Kannst du dir das Leben kaum mehr leisten? Ist dir gerade etwas besonders Trauriges, Witziges oder Erstaunliches geschehen? Bewegt dich ein anderes Thema? Bist du der Meinung, dass deine Geschichte erzählt werden sollte? Dann melde dich bei uns unter [email protected]. Denn deine Story ist uns wichtig!Mail an uns

"Erwarten uns Solidarität"

Dann wird Wanzenböck konkret: "Wir erwarten uns vom Lebensmittelhandel mehr Solidarität mit den heimischen Betrieben." Mayr ergänzt dazu: "Auch der Handel trägt Verantwortung für die regionale Versorgungssicherheit – und viele andere haben gezeigt, dass es auch ohne Importe geht."

Metro: "Heimische LKandwirte haben immer Vorzug"

Der Großhändler Metro reagiert kurz nach diesen Anschuldigungen. Es stimme, so die Konzernzentrale, dass es eine einzige ausländische Erdäpfelsorte im Sortiment gibt: "Die französische Sorte La Ratte, eine spezielle Erdäpfel mit besonderem Geschmack, im 1kg Pack, weil diese von ausgewählten Gastronomen geschätzt wird."

"Wir geben der österreichischen Landwirtschaft immer den Vorzug, wenn die Anforderungen unserer Kunden erfüllt werden und das trifft bei heimischer Ware ja zu!", so Metro. Und weiter: "Da METRO als Vollsortimenter für die Gastronomie gilt, bieten wir unseren Kunden was sie für uns als Gäste brauchen und dabei gehen Internationalität und Regionalität Hand in Hand."

"Auf österreichische Herkunft achten"

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich und die IGE rufen jedenfalls dazu auf, beim Einkauf bewusst auf österreichische Herkunft und das AMA-Gütesiegel zu achten. Denn das Siegel bürge nicht nur für Qualität, sondern durch dem Einkauf der AMA-Produkte werde auch die heimische Landwirtschaft gestärkt.

Und der Appell der richtet sich auch an Gastronomiebetriebe und Großabnehmer, die bei Metro einkaufen: Sie sollen bei der Auswahl ihrer Zutaten auf österreichische Herkunft achten und damit einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung regionaler Produzenten leisten.

{title && {title} } agh, {title && {title} } Akt. 05.11.2025, 08:37, 05.11.2025, 06:30
Jetzt E-Paper lesen