Multimedia

Apple muss verärgertem Kunden 1.000 Euro zahlen

Apple liefert seit 2020 bei seinen iPhones keine Netzteile mehr mit. Das ließ sich ein brasilianischer Kunde nicht gefallen – und bekam recht.

20 Minuten
Teilen
Apple muss nun einem verärgerten iPhone-Kunden 1.000 Euro Entschädigung bezahlen.
Apple muss nun einem verärgerten iPhone-Kunden 1.000 Euro Entschädigung bezahlen.
Apple

Dass Apple zu seinen Smartphones seit 2020 keine Netzteile mehr beilegt, beschäftigt die Justiz in Brasilien. Laut den dortigen Verbraucherschützern sollten Kundinnen und Kunden beim Kauf eines Smartphones erwarten dürfen, dass auch die Stromversorgung des Geräts gewährleistet ist. Ein iPhone-Kunde hat den US-Technologie-Konzern nun wegen des fehlenden Netzteils verklagt, wie Heise.de berichtet. Ein Richter in São Paulo gab dem verärgerten Kläger nun recht.

Laut des Urteils habe sich Apple der sogenannten Koppelgeschäfte schuldig gemacht. Diese sind in Brasilien explizit verboten. Apple muss dem verärgerten Kunden nun 1.000 Euro Entschädigung bezahlen. Das entspricht in etwa dem Preis eines neuen iPhones. Sollte das Urteil durch alle Instanzen kommen, könnte das für Apple eine äußerst teure Angelegenheit werden.

Apple begründet das Weglassen von Zubehör mit dem Umweltschutz. Der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino argumentiert, dass die meisten Personen bereits Ladegeräte besäßen, und sie diese weiterverwenden könnten. Der Konzern rechnet vor, dass mit dieser Maßnahme das Kohlendioxid-Äquivalent von 450.000 Autos im Jahr eingespart würden. Außerdem würden die Verpackungen schrumpfen. Ein Original-Netzteil von Apple mit einer Leistung von 20W kostet in Österreich rund 25 Euro.

Lightning-Anschluss droht in der EU das Aus

Apple geriet in der Vergangenheit auch wegen der sogenannten Lightning-Anschlüsse wiederholt in die Kritik. Dabei handelt es sich um einen Stecker, der nur bei Apple-Geräten zur Anwendung kommt. Nun kommt die Einführung von einheitlichen Handy-Ladesteckern in der EU voran. Der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments stimmte am Mittwoch dafür, Stecker im Format USB-C für alle Handys und elektronischen Geräte einzuführen.

Ausnahmen soll es nur für Geräte geben, die zu klein sind für diesen Anschluss, etwa Smart Watches. Apple wehrt sich bisher erbittert gegen die Einheitslösung. Derzeit existieren noch drei verschiedene Systeme: Der Mikro-USB-Anschluss, die neuere Verbindung über USB-C sowie Lightning von Apple.

1/9
Gehe zur Galerie
    Apple hat offiziell eine Liste herausgegeben, auf welcher alle Geräte zu finden sind, die sich möglicherweise auf Herzschrittmacher oder Defibrillatoren auswirken können.
    Apple hat offiziell eine Liste herausgegeben, auf welcher alle Geräte zu finden sind, die sich möglicherweise auf Herzschrittmacher oder Defibrillatoren auswirken können.
    Reuters