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Arm magnetisch nach Corona-Impfung? Das steckt dahinter 

Immer wieder machen Videos die Runden, bei denen angeblich Magneten und Münzen an Impfstellen haften. "Heute" prüfte am eigenen Leibe nach. 

Marlene Postl
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Magnetische Impfung? "Heute" machte den Test
Magnetische Impfung? "Heute" machte den Test
heute.at

Seit Wochen erreichen die "Heute"-Redaktion immer wieder Videos, in denen Leute behaupten, die Einstichstelle, an der ihnen der  Corona-Impfstoff verabreicht wurde, sei magnetisch. Besonders häufig wird gezeigt, wie Münzen an den Hautstellen haften, auch Magneten werden benutzt. Die Videos erinnern an die manipulierten Videos von Würmern in FFP2-Masken, mit denen massive Falschinformationen und Angst verbreitet wurde. 

Um zu beweisen, dass auch hinter den Gerüchten von magnetischen Corona-Impfungen keine Wahrheit steckt, führten drei "Heute"-Redakteure den Test durch. Frisch von der Zweitimpfung im Austria Center Vienna zurückgekehrt versuchten wir, drei unserer Kollegen mit einem kleinen Magnet zu behängen. Die Redaktion wählte einen Magneten statt eine Münze, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Das Experiment blieb dennoch erfolglos: Der Magnet fiel jedes Mal sofort widerstandlos ab. 

Das steckt hinter dem Mythos

Das Verdächtige bei den Fake-Videos ist, dass die Rückseite des Magneten nie gezeigt wird. Die angebliche magnetische Wirkung könnte also durch ein Stück doppelseitiges Klebeband verursacht sein. Sollte eine Münze im Eigenversuch an der Einstichstelle haften bleiben, könnte es daran liegen, dass die Haut eingecremt ist oder ein dünner Schweißfilm die Münze haften lässt. Dieser Effekt kann übrigens bekanntlich auch mit einem gezielt platzierten Löffel auf einer (nicht-magnetischen) Nase erzielt werden.

Hinter dem Mythos steckt in vielen Fällen der Glaube, mittels des Impfstoffes werden Mikrochips injiziert. Mikrochips sind allerdings gar nicht magnetisch, da sie aus Silizium bestehen.