Fussball

Arnautovic: "Ich war verrückt im Kopf"

Marko Arnautovic setzt seine Karriere bei Bologna fort. Am Dienstag gab der ÖFB-Star seine erste große Pressekonferenz in Italien.

Erich Elsigan
Teilen
Marko Arnautovic bei seiner Antritts-PK in Bologna.
Marko Arnautovic bei seiner Antritts-PK in Bologna.
Screenshot

Ciao! Marko Arnautovic ist zurück in Italien. Elf Jahre nach seinem Abschied von Inter Mailand heuert der Routinier beim FC Bologna an. Die Sprache hat er nicht verlernt. "Arnie" antwortete bei seiner Antritts-PK zwar auf Englisch, benötigte für die auf italienisch vorgetragenen Fragen aber keinen Übersetzer.

Arnautovic über den zähen Transfer: "Die ersten Gespräche hat es schon vor sechs Monaten gegeben. Ich hatte sofort das Gefühl, dass Bologna meine nächste Station werden soll. Der Klub hat mir die Freude am Fußball zurückgegeben. Shanghai wollte mich zunächst nicht gehen lassen, obwohl die Liga wegen Corona pausiert hat. Während der EM wurde der Kontakt intensiver. Mein Bruder hat die Gespräche geführt. Ich habe mich entschieden, dass ich unbedingt ein Teil dieses Projekts sein möchte. Ein anderer Verein kam nicht in Frage."

Marko Arnautovic wurde euphorisch empfangen.
Marko Arnautovic wurde euphorisch empfangen.
Imago

Arnautovic über seinen euphorischen Empfang: "Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen, das war unglaublich. Es war ein sehr spezieller Moment, als meine Frau und ich all die Leute vor dem Hotel gesehen haben."

Arnautovic über den FC Bologna: "Ich verfolge den Klub jetzt schon länger, auch von China aus. Der Zeitunterschied war natürlich ein Problem, denn meistens habt ihr gespielt, wenn ich geschlafen habe. Am nächsten Tag habe ich mir dann die Ergebnisse und Highlights angesehen. Bologna hat viel Qualität, eine offensive Spielweise. Sie haben oft unglücklich agiert. Aber das ist die Vergangenheit, jetzt schauen wir in die Zukunft."

Arnautovic über die hohen Erwartungen an ihn: "Ich weiß, ich werde von den Medien viel Druck bekommen, aber damit kann ich umgehen. Ich bin nicht nur hier, weil ich wieder nach Europa wollte. Ich bin nicht hier, um Urlaub zu machen. Ich will nicht große Töne spucken oder in die Kameras lachen. Ich bin hier, um den Klub besser zu machen. Ich will auf dem Platz beweisen, was ich kann."

1/10
Gehe zur Galerie
    Österreich gegen Italien: Die besten Bilder zum Durchklicken
    Österreich gegen Italien: Die besten Bilder zum Durchklicken
    picturedesk

    Arnautovic über seine Fehler in der Inter-Zeit: "Als ich das erste Mal nach Italien kam, war ich sehr jung. Ich war bei einem großen Klub. Es war damals nicht leicht für mich. Ich unterschrieb meinen ersten großen Vertrag, tauchte in das verrückte Leben ein. Um ehrlich zu sein, habe ich mich nicht viel auf Fußball konzentriert. Das war ein großer Fehler. Aber Italien ist seit damals immer in meinem Herzen, es fühlt sich wie Heimat an. Jetzt sind elf Jahre vergangen. Ich bin erwachsen geworden, als Fußballer und als Mensch. In meiner Deutschland-Zeit bei Werder war ich noch immer verrückt im Kopf, nicht erwachsen. Erst in England hat es richtig begonnen."

    Arnautovic über sein Bologna-Debüt: "Ich hoffe, ich bekomme am Sonntag im Testspiel meine ersten Minuten. Ich trainiere erst seit Montag mit der Mannschaft. Der Test am Donnerstag gegen Liverpool kommt zu früh.

    1/14
    Gehe zur Galerie
      Eine unglaublich starke Leistung gegen Italien reichte knapp nicht für den Aufstieg ins Viertelfinale. Wir haben die ÖFB-Stars in der Einzelkritik
      Eine unglaublich starke Leistung gegen Italien reichte knapp nicht für den Aufstieg ins Viertelfinale. Wir haben die ÖFB-Stars in der Einzelkritik
      picutredesk

      Arnautovic über die Liga-Stars Ronaldo, Ibrahimovic und Lukaku: "Das sind sehr große Namen, ich habe größten Respekt für sie. Aber ich schaue auf mich und mein Team, nicht auf sie."

      Arnautovic über seine Jubel-Geste beim EM-Match gegen Italien: "Es gab im Stadion einen Sektor, aus dem immer wieder Dinge gegen mich kamen. Deshalb bin ich nach dem Tor zur Kurve gelaufen und habe den Leuten gedeutet, sie können jetzt still sein. Das war nichts gegen Italien, definitiv nicht. Ob ihr mir glaubt oder nicht: Nachdem wir ausgeschieden sind, habe ich zu Italien gehalten. Meine Frau hat mich gefilmt, wie ich herumhüpfe, als ihr gegen England das Elferschießen gewonnen habt. Ich bin wie verrückt herumgesprungen."