Gesundheit

Arzt verschickt Krebsdiagnosen statt Weihnachtswünsche

Knapp vor Weihnachten lässt die SMS einer Arztpraxis Patienten verzweifeln – sie sollen metastasierten Lungenkrebs haben. Dann folgt eine 2. SMS...

Sabine Primes
"Aggressiver Lungenkrebs mit Metastasen" - diese Nachricht schockte die Patienten.
"Aggressiver Lungenkrebs mit Metastasen" - diese Nachricht schockte die Patienten.
Getty Images/iStockphoto

Einen Tag vor Weihnachten will das Ärztezentrum Askern Medical Practice in England seinen Patienten eigentlich per SMS ein nette Weihnachtswünsche übermitteln – stattdessen erhalten sie Lungenkrebsdiagnosen, berichtet die BBC.

Das Zentrum hat fast 8.000 Patienten. In der SMS wurde den Empfängern mitgeteilt, sie hätten "aggressiven Lungenkrebs mit Metastasen". Die Patienten wurden angewiesen, ein Formular zu besorgen, mit dem sie verschiedene Gesundheitsleistungen beantragen können, da "Metastasen" darauf hindeuten würden, dass sich der Krebs bereits zu sehr ausgebreitet hat und wahrscheinlich unheilbar ist. Was für ein Schock!

Die Technik ist Schuld

Aber es kann entwarnt werden, denn knapp eine halbe Stunde später stellte sich heraus, dass die SMS aufgrund eines technischen Fehlers verschickt wurde. Man wollte eigentlich "Frohe Weihnachten" wünschen. "Bitte entschuldigen Sie die vorige Nachricht", heißt es in einem Screenshot, "die Nachricht wurde irrtümlich gesendet. Eigentlich sollte dort stehen: Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein frohes, neues Jahr." Wie viele Patienten diese SMS bekommen haben, ist unklar. Bislang gibt es kein offizielles Statement der Praxis.

Verzweiflung und Zusammenbruch

Der 57-jährige Bauunternehmer Chris Reed, ein Vater, der auf die Ergebnisse seines Lungenkrebstests wartet, gehörte zu den Patienten, die die Nachricht aufgrund eines technischen Fehlers erhielten. Reed sagte, dass seine Partnerin in Tränen ausbrach, als sie die Nachricht hörte, und dass er sogar versuchte, in der Praxis anzurufen, aber nicht durchkam, da alle Leitungen völlig überlastet waren. Also ging der Mann stattdessen in die Praxis und verlangte, einen Arzt zu sehen. Später wurde ihm mitgeteilt, dass es sich bei der Nachricht um einen Irrtum handelte und dass seine Ergebnisse tatsächlich negativ waren. 

Auch Sarah Hargreaves wartete auf Testergebnisse. Sie sei "zusammengebrochen", als sie die SMS während des Einkaufens erhielt. Plötzlich habe sie sich bis auf die Zähne krank gefühlt und fügte hinzu: "Mir war gerade ein Leberfleck entfernt worden und ich wartete auf das Ergebnis einer Biopsie, und ich war im Krankenhaus, weil mein Abstrich nicht normal war." Trotz wiederholter Anrufe bei der Praxis hatte auch sie Mühe, mit jemandem zu sprechen.