Gesundheit

Arzt warnt: Ab dann ist Hitze tödliche Gefahr für alle

Eine Hitzewelle überrollt jetzt Österreich. Umweltmediziner Fuchsig weiß, welche Gefahren für die eigene Gesundheit lauern. Diese Tipps helfen.

Roman Palman
Eine Hitzewelle setzt Österreich jetzt heftig zu.
Eine Hitzewelle setzt Österreich jetzt heftig zu.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Die Hitzewelle, die gerade erst Österreich erreicht, sorgt bereits in anderen EU-Staaten für Krisenzustände. 39 Grad werden jetzt im traditionell eigentlich verregneten Brüssel erwartet. Frankreich, Spanien, Rumänien und Norditalien keuchen schon unter extremer Hitze und anhaltender Dürre, die Prognosen für halb Europa sind "besorgniserregend", heißt es im Ö1 "Morgenjournal" am Dienstag. Auf rund 11 Prozent der EU-Fläche herrscht bereits Alarmzustand, die EU-Flotte an Löschflugzeugen ist bereits in mehreren Regionen im Unterstützungseinsatz.

Die "beispiellose Hitzewelle" und Dürre haben auch massive Auswirkungen auf die Getreideernte. In Italien dürfe heuer ein Drittel der Ernte wegfallen, auch Deutschland und Polen sind betroffen. In Österreich halten sich die Dürreschäden (noch) in Grenzen. Der Wassermangel in Italien und Portugal führt auch dazu, dass mehrere Fluss- und Stau-Kraftwerke stillgelegt werden mussten – ein schlechter Zeitpunkt, jetzt wo auch Gas knapp wird.

Doppelte Herzleistung nötig

Und wäre das alles nicht schon dramatisch genug, könnte sich die Situation noch massiv verschärfen, wenn das Wetter bis September so gnadenlos bleibt. Die Hitze hat auch gravierende Folgen für die persönliche Gesundheit, wie Heinz Fuchsig, Umweltreferent der Österreichischen Ärztekammer, im "Morgenjournal" darlegt:

Ab 32 Grad über mehrere Tage und Beginn der Tropennächte werde es für die meisten Menschen bereits schlimm. Bei 25 Grad plus im Schlafzimmer würde sich die nächtliche nötige Herzleistung verdoppeln.

Kommt dann zur Hitze noch eine hohe Luftfeuchtigkeit – wie für Ende der Woche erwartet –, dann werde das Schwitzen als körpereigene Kühlung ineffektiv und die Belastung steige noch mehr.

Tödliche Temperatur

"Wir können uns daran gewöhnen, aber das geht eigentlich nur über 2 Grad, dann ist Schluss. Und es gibt auch absolute Grenzen, wo auch der ausdauertrainierteste Marathonläufer Wärme nicht mehr loswerden kann und sogar stirbt. Das ist bei 35 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit schon der Fall."

An die 40 Grad seien auch für Gesunde schwer zu verkraften. Bei Wind und Trockenheit passe das aber noch, denn diese würden zur Kühlung beitragen. Dennoch: Bei der Arbeit, im Bett oder Rollstuhl wird das "unerträglich", so der Umweltmediziner.

Bei Blackout droht Lebensgefahr

Auf dem Papier sei Österreich zwar gut auf eine Hitzewelle und ihre möglichen Folgen vorbereitet, in der Praxis, so fürchtet Fuchsig, ist es das Land aber nicht: "Wenn ich drei Tage vor Beginn einer Hitzewelle beginne, Patienten zu beraten, welche Medikamente hitzeempfindlich machen, dann ist das zu spät und ich werde nicht viele erreichen." Es reiche auch nicht, etwa Kirchen als kühlende Orte zu definieren, denn auch diese würden sich bei anhaltend hohen Temperaturen langsam aufheizen.

Zudem müsse man auch die Möglichkeit eines Stromausfalls immer in Betracht ziehen, denn bei einem Blackout versagt jede künstliche Kühlung. Und: Wer in Aufzügen stecken bleibt, kann innerhalb von Stunden sterben, warnt der Experte. Denn die Kabine kann sich sehr schnell auf 65 Grad und mehr aufheizen.

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    Die Po-Ebene wird von der schlimmsten Dürre in 70 Jahren heimgesucht. Der Fluss-Pegel ist um mehrere Meter gesunken, die Ackerflächen ringsum vertrocknen.
    Die Po-Ebene wird von der schlimmsten Dürre in 70 Jahren heimgesucht. Der Fluss-Pegel ist um mehrere Meter gesunken, die Ackerflächen ringsum vertrocknen.
    REUTERS

    Tipps gegen die Hitze

    Was rät der Umweltmediziner also, um sich gegen die Hitze zu wappnen? Für jedermann und jederfrau sei es gut, Früh aufzustehen und am Morgen kräftig durchzulüften. Die größte Hitze zu Mittag bzw. am Nachmittag solle man bei einer Siesta verschlafen, um den Körper zu schonen.

    Außerdem empfiehlt er, etwa mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, um die eigene Ausdauer zu trainieren. Und leichtes Essen: "Wenn Sie am Abend einen Grillteller essen, dass werden sie den Kreislauf über die Maßen belasten."

    Fenster bleiben besser zu

    Fuchsig warnt davor, in einer Tropennacht die Fenster offen zu lassen. Die scheinbare Kühlung durch eine leichte Brise werde sich mit noch höheren Temperaturen erkauft. "Das ist die Garantie, die nächste Nacht im Backofen zu verbringen". Stattdessen sei es besser, diese mit einem Ventilator herstellen.

    Alten- und Pflegeheime sollten deshalb durchgehend mit Klimaanlagen ausgerüstet werden, fordert der ÖAK-Experte. Gerade bei gesundheitlich angeschlagenen Menschen sei es deshalb auch wichtig, sie morgens und abends zu wiegen. Zeigt sich ein markanter Gewichtsverlust, dann könnte eine Dehydrierung vorliegen.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com