Mediziner spricht Klartext

Arzt zu langen Wartezeiten: "Spital ist kein Hotel"

Im Gesundheitsbereich setzt Dänemark neue Maßstäbe. Ein Arzt aus OÖ, der im skandinavischen Land wohnt, erklärt die Vorteile des dänischen Systems.
Johannes Rausch
29.03.2025, 19:24

Seit 14 Jahren lebt Markus Puchner aus Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung) in Dänemark. 2021 begann er als Facharzt für Chirurgie im Hvidovre Hospital in Kopenhagen. Einer Delegation aus Oberösterreich rund um LH Thomas Stelzer (ÖVP) erklärte er die Vorteile des dänischen Gesundheitssystems.

Was läuft im 6-Millionen-Einwohner-Land besser? "In Dänemark kommen viel weniger Menschen einfach so ins Spital", erklärt Puchner. Die Patientenlenkung funktioniere "sehr gut".

Ein großer Vorteil: 75 Prozent der Hausärzte ordinieren in Gruppenpraxen. Wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist, wird der Patient via Hotline weitergeleitet. Ein weiterer großer Unterschied: In Dänemark wird nicht zwischen Arzt und Pflege getrennt.

App liefert Gesundheitsdaten

So führen speziell geschulte Krankenschwestern Endoskopien – dabei wird in das Körperinnere geschaut – durch. Außerdem: Mit einer App sind digitale Gesundheitsdaten wie Befunde, Termine, Untersuchungen abrufbar.

„Ein Spital ist kein Hotel.“
Markus PuchnerFacharzt für Chirurgie am Hvidovre Hospital in Kopenhagen

Auch kleinere Eingriffe werden schneller erledigt als hierzulande. Puchner nennt ein Beispiel: Wird ein Blinddarm in der Früh entfernt, kann der Patient am Nachmittag heimgehen. "Ein Spital ist kein Hotel", betont der oberösterreichische Mediziner.

{title && {title} } JR, {title && {title} } Akt. 31.03.2025, 15:01, 29.03.2025, 19:24
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