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Ärzte-Skandal: Hirn-OP nur mit Videoanleitung?

Heute Redaktion
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Zu einer brisanten Buchpräsentation laden am 16. Oktober zwei Wiener Ärztinnen. Sie warnen in ihrem Enthüllungswerk "Dachschaden" vor Missständen in den neurochirurgischen Abteilungen der heimischen Spitäler. Ärzte ohne entsprechendes Fachwissen würden, teils nur mit Videoanleitungen, Hirnoperationen durchführen - oder Patienten absichtlich zu lebenslangen Koma-Patienten machen.

Zu einer brisanten Buchpräsentation laden am 16. Oktober zwei Wiener Ärztinnen. Sie warnen in ihrem Enthüllungswerk "Dachschaden" vor Missständen in den neurochirurgischen Abteilungen der heimischen Spitäler. Ärzte ohne entsprechendes Fachwissen würden, teils nur mit Videoanleitungen, Hirnoperationen durchführen - oder Patienten wissentlich zu lebenslangen Koma-Patienten machen.

Die Ausbildung der Neurochirurgen sei katastrophal, warnen Marion Reddy und Iris Zachenhofer. "Die Patienten seien bei all dem nur Nebensache, es gehe den Neurochirurgen viel eher um eine schillernde Operationsliste, die sie für ihre Karriere benötigen", so die Autorinnen.

Über die Folgen des herrschenden Systems für die Patienten in Form vermeidbarer bleibender Schäden würde niemand sprechen: "Vielfach würden Ärzte sinnlose Operationen durchführen und nicht mehr rettbare Patienten bloß einer spannenden Operation wegen wissentlich zu lebenslangen Koma-Patienten machen."

Ihr Enthüllungsbuch stellen die zwei Neurochirurginnen am  16. Oktober um 10:30 Uhr im Cafe Prückel am Stubenring vor. Reddy arbeitete unter anderem an der Neurochirugischen Universitätsklinik Wien und nun in Toulouse. Zachenhofer war ebenfalls Neurochirurgin an der Wiener Universitätsklinik und arbeitet jetzt im Zentrum für Suchterkrankungen des Otto Wagner Spitals.