Österreich

Ärztemangel: Das sagt Mahr zu Binder-Kritik

Heute Redaktion
Teilen
In Oberösterreich ist eine Debatte entbrannt, wie man die freien Hausarztpraxen besetzen könnte.
In Oberösterreich ist eine Debatte entbrannt, wie man die freien Hausarztpraxen besetzen könnte.
Bild: iStock/Symbolbild

SPÖ-Binder berichtete jüngst von fragwürdiger Praxis in manchen Ärztepraxen, kritisierte damit einen Vorschlag von FPÖ-Mahr, wie man den Ärztemangel in den Griff bekommen könnte. Mahr kontert jetzt.

FPÖ-Klubchef Herwig Mahr schlug aktuell vor, den Mangel an Hausärzten in Oberösterreich so zu beheben, dass die Träger von Krankenanstalten (z.B. die Gespag oder die AUVA) leerstehende Praxen übernehmen und dort Ärzte anstellen.

"Heute.at" berichtete am Montag darüber, ob das so sinnvoll ist. Weil womöglich die Gefahr besteht, dass die angestellten Ärzte dann (auf Anweisung?) Patienten wegen Kleinigkeiten an die Spitäler überweisen, bei deren Träger sie beschäftigt sind (ein ähnliches Modell gibt es in Hamburg). Damit die Träger doppelt kassieren können.

"Pauschalverurteilung ist unangebracht"

Dazu meldete sich jetzt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder, der sagt: Es besteht nicht nur die Gefahr. So etwas gebe es bereits. Nämlich: Ärzte, die in Spitälern angestellt sind, und zeitgleich eine Wahlarztpraxis haben. „Die überweisen sich dann die Patienten, die sie erst im Spital behandelt haben, zur Nachsorge weiter an ihre eigene Praxis – und verdienen doppelt", so Binder.

Dieser Binder-Kritik am FPÖ-Vorschlag konterte jetzt Mahr: "Eine Pauschalverurteilung der Ärzte ist unangebracht", sagt er zu den Bedenken von SPÖ-Gesundheitssprecher Binder, dass durch das vorgeschlagene Modell Ärzte finanzielles Interesse über das Patientenwohl stellen könnten. "Wir vertrauen auf die Professionalität unserer Mediziner und die bestehenden Effizienzkontrollen", so Mahr.

"Brauchen konstruktive Gespräche"

Es gibt allerdings auch einen Punkt, in dem sich die beiden einig sind. Nämlich: Dass man eine gemeinsame Lösung braucht. Binder will, dass "sich alle an einen Tisch setzen". Und Mahr will mit "Ärztekammer, Sozialversicherungen und dem Bund das Einvernehmen finden". Er hofft auf konstruktive Gespräche. Denn: "Priorität eins hat die flächendeckende Gesundheitsversorgung unserer Bürger."

Mehr News aus Oberösterreich auf Facebook (ab)

;