Bergmüller-Biografie

"Assinger hing wie ein nasser Fetzen am Seil"

In seiner Autobiografie schreibt der einstige Konditionscoach Heini Bergmüller über seine Erlebnisse mit Hermann Maier – und Armin Assinger.
Sport Heute
21.04.2025, 17:24

Heinrich "Heini" Bergmüller ist gelernter Rauchfangkehrer. Hoch hinaus wollte der Salzburger aber in einem anderen Metier – nämlich als Konditionstrainer. Der heute 72-Jährige hatte Erfolg damit. Das ist vor allem an einer Person messbar: Hermann Maier.

Der Ski-Gigant setzte die zunächst kraftraubenden Methoden Bergmüllers, die ihm den Spitznamen "Schinderheini" einbrockten, konsequent um. Später erforschte und entdeckte der Coach Möglichkeiten, um an der Ausdauer zu feilen, wurde zum "Laktatguru". "Ich habe gelernt, wie man Leistungstests macht und liest. Und das ist die Basis von allem", erklärte er.

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Der Ergometer wurde in der Folge Maiers steter Begleiter. Und auch andere Athleten sprangen auf den erfolgreichen Zug auf. "Michael Walchhofer habe ich, als er bei mir begann, stundenlang mit 20 Watt radeln lassen. Hermann Maier habe ich in Nagano mit Herzfrequenzen von 75-80 radeln lassen", erzählt Bergmüller bei der Präsentation seiner Autobiografie "Erfolgscoach Heini Bergmüller – Der Mann hinter dem Herminator".

Neben Maier und Walchhofer vertrauten unter anderen auch Armin Assinger, Renate Götschl, Maria Höfl-Riesch, Julia Mancuso sowie die Fußballer Toni Polster, Rubin Okotie und Aleksandar Dragovic den Ideen Bergmüllers, der laut Eigenaussage als "Querdenker verschrien war".

In seinem Buch gibt der Kondi-Coach einige Schmankerl zum Besten. Eine davon betrifft Assinger. Bergmüller schreibt: "'Mr. Millionenshow' war überhaupt ein eigenes Kapitel. Quasi als Vorgeschmack auf das, was mich mit ihm erwarten würde, schmiss er seinen vollbeladenen Teller durch den Speisesaal: 'Was soll denn der Fraß?' Dabei hatte ich die Zutaten wegen der leeren Kohlehydratspeicher und im Hinblick auf die nächsten Aufgaben mit viel Bedacht zusammengestellt. Beim Trampolinspringen weigerte sich Armin, die Schuhe auszuziehen. 'Aber nicht mit mir! Den hol ich mir', dachte ich. Spätestens beim Tau-Klettern war es bei Armin vorbei – er hing wie ein nasser Fetzen am Seil und wurde von seinen Kollegen verspottet."

Der Großteil des Buches dreht sich freilich um den "Herminator". "Man muss schon sagen, dass mit der Zeit ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis entstanden ist. Wenn er sich telefonisch etwa aus Übersee nicht gemeldet hat – und das war manchmal erst weit nach Mitternacht – hat was gefehlt. Aber ich habe auch immer darauf geachtet, dass eine Distanz zu ihm da war, das war mir wichtig", erzählt Bergmüller.

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