Coronavirus

Asthmaspray "neue Waffe gegen Coronavirus"

Eine Oxford-Studie zum Wirkstoff Budesonid zeigt sehr ermutigende Ergebnisse – ÖÄK-Vizepräsident fordert das Ministerium nun zum Handeln auf.

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Ein Asthmaspray könnte der "Gamechanger" sein.
Ein Asthmaspray könnte der "Gamechanger" sein.
Philipp von Ditfurth / dpa / picturedesk.com (Symbolbild)

Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, fordert das Gesundheitsministerium auf, den Einsatz des Wirkstoffs Budesonid, auf dem einige gängige Asthmasprays basieren, gegen COVID-19 tatkräftig zu unterstützen.

Bei der im Fachmagazin "The Lancet" publizierten Untersuchung konnte durch Einsatz des inhalierten Wirkstoffs die Wahrscheinlichkeit von schweren Verläufen um 90 Prozent reduziert werden. "Das kann ein bedeutender Fortschritt für uns sein, weil die Behandlung mit dem Wirkstoff drei Tage nach Symptombeginn erfolgt. Das macht einen Riesenunterschied", sagt Steinhart. Schon jetzt würden in Spitälern Steroide zur Behandlung eingesetzt werden.

Spitäler entlasten

"Doch drei Tage nach Symptombeginn kommt niemand ins Spital, da sind die Erkrankten zuhause oder suchen ihren Hausarzt auf", so Steinhart. Die Studie lege nahe, dass es bereits am Beginn einer Infektion eine Chance gebe, schwere Verläufe zu verhindern und die Spitäler so zu entlasten. Dass der sofortige Schutz vor einer schweren Erkrankung auch helfen könnte, Long-Covid-Erkrankungen zu vermeiden, sei perspektivisch ebenfalls ermutigend.

In der Studie wurde Budesonid sieben Tage lang genommen, bei zwei Inhalationen pro Tag. "Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um Tote, Erkrankungen und Long-Covid-Fälle zu minimieren, bis wir endlich durchimpfen können. Das wird ja bekanntlich leider noch dauern, da wir einen gravierenden Impfstoffmangel haben", sagt Steinhart.

Budesonid "könnte viel Leid verhindern"

"Das Ministerium sollte sich bei Budesonid um die Unterstützung von entsprechenden Folgestudien, internationale Vernetzung und standardisierte Therapieoptionen kümmern. Wir hätten damit eine neue Waffe gegen Corona für den niedergelassenen Bereich, die viel Leid verhindern und Menschenleben retten kann", so Steinhart weiter.

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