Coronavirus

AstraZeneca versteckte 29 Mio. Impfstoff-Dosen

In der Nähe von Rom wurden in einer AstraZeneca-Abfüllanlage 29 Millionen Impfdosen gefunden, die geheim gehalten wurden.

Leo Stempfl
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Die Arzneimittelbehörde hat die AstraZeneca-Charge untersucht.
Die Arzneimittelbehörde hat die AstraZeneca-Charge untersucht.
Bodo Schackow / dpa / picturedesk.com

Zwei Prozent des EU-Kontingents an Impfdosen stehen Österreich zu. Es ist deswegen ein brisanter Fall, von dem der französische Radiosender "Europe 1" am Mittwoch berichtet. Italienische Inspektoren fanden demnach rund 29 Millionen Impfdosen, die in einer AstraZeneca-Abfüllanlage nahe Rom versteckt wurden.

Österreich würden davon also knappe 580.000 zustehen, fast die Hälfte dessen, was bisher verimpft wurde (1,35 Millionen Dosen). Außerdem hat AstraZeneca überhaupt erst 30 Millionen Dosen an die Europäische Union geliefert, obwohl es bis Ende März 100 Millionen hätten sein müssen.

EU-Kommission empört

Der Fund wurde im Rahmen von Erhebungen gemacht, die die tatsächliche Produktionsmenge von AstraZeneca ermitteln sollten. Denn bereits seit längerem geht der Verdacht umher, dass Großbritannien bei der Lieferung von Impfdosen eindeutig bevorzugt wird.

Die EU-Kommission fordert nun eine rasche Aufklärung. In Brüssel wird vermutet, dass ein Teil der 29 Millionen für den Export bestimmt sein könnte.