Politik

Attache in Israel wegen Identitären-Shirt abberufen

Außenministerin Kneissl hat einen Attache der österreichischen Botschaft in Israel abberufen. Er hatte mit einem rechtsextremen T-Shirt posiert.

Heute Redaktion
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Der Attache der österreichischen Botschaft posierte mit einem T-Shirt des "Identitären"-Labels "Phalanx Europa"
Der Attache der österreichischen Botschaft posierte mit einem T-Shirt des "Identitären"-Labels "Phalanx Europa"
Bild: picturedesk.com

Außenministerin Karin Kneissl hat einen Attache der österreichischen Botschaft in Tel Aviv nach Wien zurückbeordert. Wie der "Falter" berichtet, posierte der Diplomat - er ist auch FPÖ-Bezirksrat in Wien-Leopoldstadt - auf Facebook-Fotos in einem T-Shirt der rechtsextremen "Identitären".

Kneissl habe die Weisung erteilt, den Attache "umgehend nach Wien einzuberufen, um die Umstände zu klären und die gegen ihn in den Medien erhobenen Vorwürfe einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen". Das teilte der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, am Dienstagabend mit.

T-Shirt mit versteckter rechtsextremer Symbolik

Der Diplomat, der Mitglied der deutschnationalen Mittelschulverbindung Vandalia ist, war erst im Jänner an die österreichischen Vertretung in Tel Aviv versetzt worden. Von dort postete er zahlreiche Fotos auf Facebook, auf einigen davon trägt er ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Stand your Ground! Frundsberg 1525". Das Shirt stammt aus dem Online-Shop von Martin Sellner, seines Zeichens Sprecher der rechtsextremen "Identitären" und verweist auf einen deutschen Söldnerführer der frühen Neuzeit, der an der Schlacht von Pavia im Jahr 1525 teilnahm.

Ein

hat erklärt und aufgezeigt inwiefern

hinweist.

Foto von Großvater in Nazi-Uniform

Laut "Falter" hat der Diplomat einige Monate zuvor auch ein Bild seines Großvaters in Nazi-Uniform mit Hakenkreuz gepostet. Als Ende Jänner der niederösterreichische FPÖ-Politiker Udo Landbauer wegen der Nazi-Liederbuchaffäre zurücktrat, kommentierte der Attache das auf Facebook mit: "Das hast Du nicht verdient, Udo Landbauer."

"Wir kennen den Bericht nur aus den Medien. Zusätzliche Informationen haben wir nicht", sagte die österreichische Botschaft in Tel Aviv. "Wir werden die Vorwürfe rechtlich prüfen und allenfalls notwendige Schritte setzen", sagte Außenamtssprecher Schnöll.

(red)