Die Zahlen sind mehr als beunruhigend: Alleine heuer wurden bereits 356 Fälle von Gewalt gegen Personal an den drei Standorten des Salzkammergut Klinikums (Gmunden, Bad Ischl, Vöcklabruck) dokumentiert. Gemeint sind sowohl Vorfälle körperlicher wie verbaler Gewalt. Bedeutet: Jeden Tag geht beim Klinikum eine entsprechende Meldung ein.
Gegenüber "Heute" schildert Eva Hayböck vom Salzkammergut Klinikum einen schlimmen Vorfall in einem Spital im Bundesland. Hayböck arbeitet für die Stabstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement und Organisationsentwicklung.
Während eine Putzfrau Entlassungsbetten reinigt, beginnt ein Patient sich zu unterhalten. Er verlangt von ihr, die Betten am Gang sauber zu machen. Als sie dieser Bitte nicht nachkommt, wird der Mann ausfällig. Er beleidigt die Frau mehrmals. "Verstehen Sie schlecht?", schimpft er. "Was machen Sie in Österreich?" Und: "Sie haben zu viel Luft in Österreich!"
Danach vergleicht er die verzweifelte Reinigungskraft mit einem "DDR-Soldaten" und nennt sie eine "Kommunistin". Wütend fügt er hinzu, dass eine "Österreicherin" ihre Arbeit machen soll: "Du hast hier nichts zu suchen!".
37 Prozent der Wiener Ärzte sind regelmäßig von Gewalt betroffen. Das ist eines der beunruhigenden Ergebnisse einer neuen Umfrage der Ärztekammer. Ein weiteres: Mehr als die Hälfte der 1.102 befragten Mediziner war in den vergangenen zwei Jahren zumindest einmal mit verbaler Gewalt konfrontiert. Und: 16 Prozent wurden sogar körperlich attackiert.