Wien

Auch das noch! 300.000 Wiener zahlen ab Juli mehr Miete

Erst am 1. April stiegen die Richtwertmieten um gute fünf Prozent, für zahlreiche Österreicher steht nun bereits die nächste Mieterhöhung an. 

Leo Stempfl
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In rund 150.000 Wiener Haushalten wird mit 1. Juni die Miete abermals erhöht.
In rund 150.000 Wiener Haushalten wird mit 1. Juni die Miete abermals erhöht.
iStock/RIS

Seit 15.30 Uhr ist es fix: Die Mieten steigen in ganz Österreich ein weiteres Mal an.

Bereits im April wurden die Richtwertmieten um satte 5,85 Prozent angehoben. Dieser ungewöhnlich hohe Wert ergab sich daraus, dass diese Indexierung wegen der Corona-Pandemie zuletzt ausgesetzt wurde. Im April hatten viele immer noch mit den finanziellen Nöten zu kämpfen, trotzdem wurde die doppelte Erhöhung schlagend.

Und nun kommt es sogar noch dicker. Mittwochnachmittag wurde von Justizministerin Alma Zadić im Bundesgesetzblatt kundgemacht, dass mit 1. Juni eine weitere Mieterhöhung in Kraft tritt. Dabei handelt es sich um den höchstzulässigen Hauptmietzins für Kategoriewohnungen.

Bis zu 20 Cent pro Quadratmeter

Konkret dürfen in der Kategorie A nun 4,01 statt bisher 3,80 Euro pro Quadratmeter verlangt werden, in der Kategorie B 3,01 statt 2,85, in der Kategorie C 2 statt 1,90 und in der Kategorie D 1 statt 0,95 Euro. Bei einer Wertsicherungsvereinbarung muss bereits im Juli die neue Miete gezahlt werden, wenn das spätestens 14 Tage vorher angekündigt wurde.

Wie SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher in einer Aussendung schreibt, betrifft das alleine in Wien 150.000 Haushalte. In der Hauptstadt leben durchschnittlich zwei Personen pro Haushalt, heißt rund 300.000 Wiener sind davon betroffen. "Erst gestern hat die Regierung klargestellt, dass Sozialleistungen nicht indexiert werden. Kapitalerträge wie Mieteinnahmen werden hingegen munter weiter erhöht. Wer für sein Geld arbeiten geht, verliert."

Sie fordert deswegen eine umfassende Wohnrechtsreform und bis dahin eine Aussetzung der gesetzliche Mietanhebungen. Realistisch ist das allerdings nicht unbedingt. "Der Inflationsraubzug der Regierung geht weiter."

Hunderte Euro mehr im Jahr

Wie der "Standard" bereits zuvor in Bezug auf den Newsletter des Wohnrechtsexperten Christoph Kothbauer berichtete, geht es konkret um Mietverträge, die zwischen dem 1. Jänner 1982 und 28. Februar 1994 geschlossen wurden. Deren Preise werden eigentlich nur angehoben, wenn die Teuerung eine Schwelle von fünf Prozent überschreitet. Das war aber bereits im Dezember 2020 der Fall, damals wurde die Erhöhung aber pandemiebedingt ausgesetzt.

Ein kleines Rechenbeispiel zum Abschluss: Wer in einer 80-Quadratmeter-Wohnung der Kategorie A wohnt, zahlt ab Juli rund 17 Euro mehr Miete. Auf das Jahre gerechnet ergeben sich daraus Zusatzkosten von über 200 Euro – und das in Zeiten der Rekord-Inflation.

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