Politik

Auch Kanzler erfuhr von Rücktritt erst am Dienstag

Bundeskanzler Sebastian Kurz zollt Rudi Anschober nach dessem Rücktritt Respekt. Er selbst hat erst kurz zuvor von der Minister-Entscheidung erfahren.

Rene Findenig
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Roland Schlager / APA / picturedesk.com

"Rudi Anschober hat mich heute Früh über seinen Rücktritt als Gesundheits- und Sozialminister informiert. Seine Entscheidung ist eine zutiefst persönliche, die wir natürlich alle respektieren", lässt Bundeskanzler Sebastian Kurz nach der "persönlichen Erklärung" zu Rudi Anschobers Rücktritt als Gesundheitsminister wissen. Die Corona-Pandemie habe "kurz nach Antritt der neuen türkis-grünen Koalition die gesamte Regierungsarbeit beansprucht".

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    Rudolf Anschober gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt.
    Rudolf Anschober gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Rudi Anschober sei dabei "als Gesundheitsminister im Corona-Management in zentraler Funktion. Diese Aufgabe hat Rudi Anschober von Beginn an mit sehr großer Verantwortung ausgeübt. Er hat sich in den vergangenen 16 Monaten für unser Land aufgeopfert sowie als Gesundheitsminister seine gesamte Energie in die Bekämpfung der Corona-Pandemie gesteckt", zollt ihm der Bundeskanzler per Presseaussendung Respekt.

    "Ich danke ihm im Namen der Bundesregierung, aber auch ganz persönlich, für seine Arbeit, vor allem aber wünsche ich ihm, dass er sich gesundheitlich sehr schnell wieder erholt"

    "Aus vielen persönlichen Gesprächen, nächtelangen Sitzungen und teils auch schwierigen Verhandlungen mit ihm weiß ich, mit wieviel Engagement er seine Aufgabe als Gesundheitsminister wahrgenommen hat. Sein Rücktritt zeigt, dass die Pandemie nicht nur für jeden Einzelnen in der Bevölkerung eine Belastung ist, sondern auch für einen politisch Verantwortlichen, der Tag und Nacht im Einsatz ist und Entscheidungen treffen muss", so der Kanzler.

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      Rudolf "Rudi" Anschober, Jahrgang 1960 und aus Wels, arbeitete sieben Jahre lang bis 1990 als Volksschullehrer. 1990 zog er für die Grünen als Verkehrs-, Sicherheits- und Atomsprecher in den Nationalrat ein.
      Rudolf "Rudi" Anschober, Jahrgang 1960 und aus Wels, arbeitete sieben Jahre lang bis 1990 als Volksschullehrer. 1990 zog er für die Grünen als Verkehrs-, Sicherheits- und Atomsprecher in den Nationalrat ein.
      picturedesk.com

      Kurz schließt mit den Worten: "Ich danke ihm im Namen der Bundesregierung, aber auch ganz persönlich, für seine Arbeit, vor allem aber wünsche ich ihm, dass er sich gesundheitlich sehr schnell wieder erholt." Ein Nachfolger Anschobers soll "zeitnah" bekannt gegeben und vermutlich bereits am kommenden Montag angelobt werden, hieß es indes aus Regierungskreisen gegenüber "Heute".