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Auf diese Dating-Plattform dürfen nur Ungeimpfte

Die Corona-Pandemie treibt skurrile Blüten – jetzt haben Impfgegner eine Partnerbörse nur für Gleichgesinnte gegründet.

Clemens Pilz
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Impffrei:Love vermittelt nur Ungeimpfte Personen.
Impffrei:Love vermittelt nur Ungeimpfte Personen.
Screenshot/Impffrei:Love

Großeangelegte Proteste in vielen Städten, eigene Insider-Gruppen in den sozialen Medien, neue Gallionsfiguren einer jungen Szene: Unter Impfgegnern hat sich in den Pandemie-Jahren quasi eine Parallelwelt gebildet. Man bleibt unter sich, umgibt sich mit Gleichgesinnten und will mit dem "Regime" nichts zu tun haben. Dementsprechend gibt es mittlerweile im Internet eigene Plattformen, die sich nur an Impfgegner richten.

Etwa das Dating-Portal "Impffrei:Love". Bei der Anmeldung wird auch gleich der Impfstatus abgefragt. Für geimpfte Personen gibt es erst gar keine Option. Die Antwortmöglichkeiten: "Nein" und "Keine Angabe – Datenschutz". 

Lieber "Händchen halten statt Abstand halten"

In der weiteren Aufmachung unterscheidet sich die Partnervermittlung kaum von anderen ähnlichen Portalen. Man wolle im unterschied zu diesen aber alle "impffreien und bewussten Menschen" für sich gewinnen, die lieber "Händchen halten statt Abstand halten", steht auf der Webseite. Laut eigenen Angaben gebe es bereits 12.000 registrierte Nutzer. Neben einem kostenlosen Abo, bei dem nicht alle Funktionen freigeschaltet sind, gibt es auch eines für 22 Euro im Monat. Gegründet und betrieben wird die Seite von dem Verein "Generation Freiheit", der in der Schweiz residiert.

Auch impffreie Jobbörse

Die Webseite ähnelt übrigens einem Angebot namens "impffrei.work". Dabei handelt es sich um eine Jobbörse für Arbeitssuchende ohne Impfung in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Ob dahinter der gleiche Verein steckt, wie hinter der Partnerbörse, lässt sich nicht feststellen. Denn "impffrei.work" gibt im Impressum keinerlei nähere Auskunft über die Verantwortlichen.

Misstrauen gegenüber Geimpften

Die Bundesstelle für Sektenfragen beobachtet das Thema schon länger. Die Entwicklung ist "nicht verwunderlich", meint dort Ulrike Schiesser zur "Kleinen Zeitung". Die Portale seien Ausdruck dafür, dass die Ungeimpften das Gefühl haben, dass es für sie keinen Platz in der Gesellschaft gibt. "Deshalb bauen sie sich ihre eigene Community auf", so die Expertin. Es gebe etwa Kleidertauschbörsen auf dem Messenger-Dienst Telegram, über die nur Kleidung von Ungeimpften getauscht wird. Nach dem Motto: Hat ein Geimpfter ein Kleidungsstück getragen, ist es verseucht.