Aufg'mascherlt!

Herzchen, Schleifchen, Rüscherln – Was bei Teenies noch süß ist, kann bei 40-jährigen recht hilflos wirken.

Erst kürzlich war es wieder so weit: Eine Abgesandte der Mascherl-Fraktion, Mitte 40, bahnte sich in pink ihren Weg über die Wiener Straßen. Mit hellrosa Lippenstift, der vom Barbie-Koffer zu stammen schien, wirkte die Dame wie ein Clown. Vielleicht ist es eine verpasst-verpatzte Jugend, oder ein Bedürfnis aufzufallen – wir wissen es nicht. Faktum ist, dass es eine dünne Grenze zwischen „Eh lieb!“ und „Oh mein Gott!“ gibt. Betroffene bekommen diese aber leider selten mit. Ebenso dramatische Szenen spielen sich ab, wenn Töchter nicht im Partner-Look mit Mama auf der Straße gesehen werden wollen. Schließlich fällt ein „I left my boyfriend at home!“-Shirt (zu dt.: „Ich habe meinen Freund zu Hause gelassen!“) auch auf Konzerten von Bon Jovi irgendwann in die Kategorie „Verzweifelt!“ statt frech und spaßig.

Selbst wenn medial ständig junge Gesichter transportiert werden und die Werbung mit der Aufforderung zur ewigen Jugend ruft, sollte man nicht unbedingt alles mitmachen. Ein längerer Blick in den Spiegel vor Verlassen des Hauses kann Wunder vollbringen.