Gesundheit

Aufgedeckt: Geheim-Klausel bei Omikron-Sitzung

Omikron lässt sich auch in Österreich nicht mehr aufhalten. Das Experten-Gremium GECKO hat bereits im Geheimen beraten. "Heute" hat die Details.

Christine Scharfetter
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Infektiologe Herwig Kollaritsch und Epidemiologin Eva Schernhammer sind Teil des Krisenstabs GECKO.
Infektiologe Herwig Kollaritsch und Epidemiologin Eva Schernhammer sind Teil des Krisenstabs GECKO.
HERBERT NEUBAUER / APA ; FLORIAN WIESER / APA; Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Die viel gefürchtete Omikron-Welle hat Österreich voll erwischt, die Infektionszahlen schießen nach den Feiertagen explosionsartig in die Höhe und Delta rückt in den Hintergrund. Am Dienstag waren es etwa knapp 5.500 neue Fälle in nur 24 Stunden, am Mittwoch dann schon fast doppelt so viele.. Die Regierung muss jetzt schnell handeln, da sind sich Experten sicher. Um auch entsprechend und sinnvoll vorgehen zu können, wurde mit GECKO ein eigenes Experten-Gremium gegründet, das die Regierung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft halten soll.

Ein schwieriges Unterfangen, wie die Wiener Epidemiologin Eva Schernhammer gegenüber "Heute" beteuert. "Ständig gibt es neue Daten, die es zu evaluieren gilt. Gerade jetzt gehe ich wieder neue Studien durch." Getagt wurde bereits am Mittwoch, ganz im Geheimen hinter verschlossenen Türen. Worum es genau dabei ging, darf nicht verraten werden. 

    GECKO: Diese Profis bilden den neuen Corona-Krisenstab: Generalmajor <strong>Rudolf Striedinger</strong>
    GECKO: Diese Profis bilden den neuen Corona-Krisenstab: Generalmajor Rudolf Striedinger
    HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

    Ist ein Lockdown neuerlich Thema?

    "Wir haben alle eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnet und dürfen somit nichts sagen", bestätigt auch Infektiologe Herwig Kollaritsch. Doch zumindest die Aufgabe der Covid-Krisenkoordination GECKO dürfen sie erklären. "Wir beleuchten, welche Maßnahmen welchen Effekt haben", so Schernhammer. Speziell am Mittwoch habe man versucht "über den Stand der Wissenschaft einen Überblick zu gewinnen und am Puls der Zeit zu sein." Themen seien die Eigenschaften des Virus, aber eben auch der Effekt der verschiedenen Maßnahmen und ein laufendes Update der Daten – auch mit Blick auf andere Länder.

    Die Fachleute der Covid-Krisenkoordination GECKO

    Der Krisenstab GECKO (gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination) besteht aus Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit im Sozialministerium, sowie Generalmajor Rudolf Striedinger als leitende Köpfe. Hinzu kommen der Rektor der Medizin-Uni Wien und Vorsitzender des Obersten Sanitätsrats, Markus Müller, die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl, die Epidemiologin Eva Schernhammer, der Molekularbiologe Andreas Bergthaler, der Infektiologe Herwig Kollaritsch, Gesundheit-Österreich-Geschäftsführer Herwig Ostermann, Simulationsforscher Nikolaus Popper, die Vorsitzenden der Bioethikkommission, Christiane Druml, Thomas Starlinger (Covid-19 Future Operations Clearing Board), Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, Rotes-Kreuz-Rettungskommandant Gerry Foitik, Medizinuni-Wien-Vizerektor Oswald Wagner, Journalistin Ingrid Brodnig, Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr, die Medizinrechtler Karl Stöger und Reinhard Schnakl (Staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement) sowie Vertreter der Sozialpartner, der Sozialversicherung und der Landesamtsdirektoren des jeweils aktuellen und künftigen Vorsitzlandes der Landeshauptleutekonferenz (derzeit Tirol und Vorarlberg).

    Kollaritsch sprach sogar von einzelnen Arbeitsgruppen, die zur gegenwärtigen Situation Resümees erarbeitet hätten. "Bei uns liegen nicht die strategischen Aufgaben, sondern wir beantworten lediglich die Fragen der Regierung." Und die Frage eines Lockdowns sei nicht an die Experten herangetragen worden, so der Infektiologe.

    Welche Maßnahmenverschärfungen stattdessen auf Österreich zukommen, wird in einem Bund-Länder-Gipfel am Dreikönigstag beschlossen.

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