Wirtschaft

Getränke wegen Verpackung bis zu 46% teurer

Der foodwatch-Check zeigt: Die Preisgestaltung von Produkten in Ein- und Mehrwegverpackungen macht oft ratlos.

Leo Stempfl
Diese Produkte wurden untersucht.
Diese Produkte wurden untersucht.
foodwatch

Eine neue Untersuchung von foodwatch Österreich ist zu einem teilweise kuriosen Ergebnis gekommen. Geprüft wurden dabei Getränke, Milch und Joghurts, die sowohl in Mehrweg- als auch in Einwegverpackungen angeboten werden. Eigentlich sollte erstere Option stets billiger sein, ist diese doch die umweltfreundlichere und weniger aufwendige Wahl. Doch dem ist nicht so.

Oft zahlt man für denselben Inhalt je nach Verpackung ganz unterschiedliche Preise. Einige Produkte sind in der Mehrwegverpackung billiger, andere teurer. Vereinzelt gibt es auch Produkte, die in beiden Verpackungsarten gleich viel kosten.

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    Bei der Preisgestaltung von Produkten in Einweg- und Mehrwegverpackungen zeigt sich keine klare Logik.
    Bei der Preisgestaltung von Produkten in Einweg- und Mehrwegverpackungen zeigt sich keine klare Logik.
    footwatch

    46 Prozent Preisunterschied

    Ein Produkt, das aus der Glasflasche fast immer billiger ist: Bier. Der halbe Liter von Gösser kostet in der Dose 1,49 Euro, in der Flasche 1,34 Euro (plus neun Cent Pfand). Ähnlich ist das Verhältnis beim Kozel (1,29 zu 1,09) und Zipfer (1,55 zu 1,33). Komplett anders ist das bei der Milch von Nöm. Im Tetrapak kostet der Liter 1,69 Euro, im Mehrweg-Glas hingegen satte 2,19.

    Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, fordert von den Herstellern und dem Handel: "Getränke in Mehrwegverpackungen müssen billiger verkauft werden als in Einwegverpackungen. Keinesfalls dürfen Konsument*innen bei der umweltfreundlicheren Wahl draufzahlen. Sie müssen sich beim Einkauf darauf verlassen können, dass Mehrweg günstiger ist. Das ist derzeit nicht der Fall. Konsument*innen bleibt nichts anderes übrig, als die Preise am Regal bei jedem einzelnen Produkt genau zu vergleichen."

    Die größte Diskrepanz fand der Verein beim Ja! Natürlich Joghurt natur. Der 500 g Becher kostet 2,58 Euro pro Kilo, dasselbe Produkt im Glas 3,76 Euro – ein Unterschied von ganzen 46 Prozent. Beim Mineralwasser wird es dann richtig kurios: Während Römerquelle in der Flasche mit 0,69 Euro billiger als im Glas (0,85) ist, ist das bei Vöslauer genau umgekehrt. Hier ist die Glasflasche (0,65) 13 Prozent billiger als PET (0,75 Euro).

    Mehrwegquote zeigt Wirkung

    "Bei der Preisgestaltung von Einweg und Mehrweg gibt es kein für Konsument*Innen nachvollziehbares System. Es ist schlicht ärgerlich, dass man für dasselbe Produkt in verschiedener Verpackung verschiedene Preise verlangt. Hier müssen die Hersteller und der Handel dringend handeln," fordert Lisa Kernegger, Expertin in Sachen Mehrwegverpackungen.

    Ein weiteres Ergebnis der foodwatch Recherche: Es gibt wieder mehr Getränke und Lebensmittel in Mehrwegverpackungen im Handel. Das ist auf die gesetzlich beschlossene Mehrwegquote zurückzuführen. Diese tritt 2024 in Kraft: Bis 2030 sollen dann 30 Prozent der in Österreich verkauften Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt sein.

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