Deponie geschlossen

Aufregung um illegale Müllablagerung in St. Pölten

Nach Hinweisen der Umweltschutzorganisation Greenpeace wurde die Deponie unangekündigt überprüft. Nun ist sie geschlossen.
Sarah Marie Piskur
13.12.2024, 09:00
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Auf der St. Pöltner Mülldeponie "Am Ziegelofen" wurden Donnerstagfrüh unangekündigte Vor-Ort-Überprüfungen durchgeführt. Grund dafür waren Hinweise der Umweltschutzorganisation Greenpeace, wonach dort Restmüll nicht ordnungsgemäß abgelagert werde.

Laut einem Bericht des ORF soll es zwar keine unmittelbare Gefährdung des Grundwassers geben, da es sich um eine abgedichtete Deponie handle, eine derzeitige Schließung sei aufgrund weiterer Ermittlungen aber dennoch notwendig. Nun sollen auf einem Areal von rund zwei Hektar weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Problem und Schadstoffe im Restmüll

Seit 2008 ist es gemäß der Deponieverordnung verboten, unbehandelten Rest-, Gewerbe- und Sperrmüll zu deponieren. Das Gesetz stellt einen Meilenstein der österreichischen Abfallwirtschaft dar. "Die Vorgänge auf der Deponie in St. Pölten sind skandalös und beispiellos", heißt es in einer Aussendung von Greenpeace.

Seit 2008 ist es verboten, unbehandelten Müll zu deponieren.
Greenpeace

"Im Restmüll kann alles landen, auch Problem- und Schadstoffe aus Batterien, Akkus, Farben, Altmedikamenten und Fotochemikalien. Damit es keine schwerwiegenden Folgen für die Umwelt hat, müssen diese Abfälle vor der Deponierung durch Verbrennen oder Abtrennen unschädlich gemacht werden. Es ist grob fahrlässig, dass solche Problemstoffe in St. Pölten augenscheinlich einfach verscharrt wurden" erklärt Greenpeace Sprecher Stefan Stadler.

Verdachtsfälle seit Frühjahr bekannt

Dass die Deponie nun geschlossen wurde (Müllkompostierungsanlage und Zwischenlager sind von der Schließung nicht betroffen), ist für die Grünen St. Pölten ein wichtiger Schritt im Sinne des Umweltschutzes.

"Dass das Projekt 'zum Himmel stinkt' ist nun hoffentlich Geschichte. Diese Entscheidung zeigt, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen und dass beharrliches Engagement wirklich etwas bewegen kann. St. Pölten kann aufatmen!", so Christina Engel-Unterberger von den Grünen St. Pölten.

Hinweise aus der Bevölkerung sollen bereits im Frühjahr eingegangen sein.
Greenpeace

Kritik gibt es hingegen von den Türkisen der Landeshauptstadt, denn Verdachtsfälle aus der Bevölkerung seien bereits im Frühjahr gemeldet worden. Vizebürgermeister Matthias Adl habe demnach bereits vor Monaten die Behörden eingeschaltet.

"Schließlich sind Gestank und Verwehungen seit langer Zeit ein Thema, das nicht nur uns, sondern die Anrainerinnen und Anrainer massiv stört und auch beeinträchtigt. Damals wurde auf weitere Prüfungen verwiesen, die jetzt wohl gemeinsam mit weiteren Hinweisen zur Aufdeckung dieses Skandals geführt haben", so Adl.

Geruch belastet Anwohner

Adl nimmt dabei auch die rote Stadtregierung unter SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler ins Gericht. Denn eine angedachte Lösung für die Geruchsproblematik sei nicht ernsthaft verfolgt worden und "die versprochene Halle steht noch immer nicht", so Stadt-Vize Adler.

{title && {title} } SaPi, {title && {title} } 13.12.2024, 09:00
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