Alarmierende neue Studie
Wir schmeißen pro Jahr 11 Milliarden Plastiksackerl weg
Österreich wird von Plastik überflutet. Von unserem Kunststoffmüll werden noch dazu nur 17 Prozent recycelt, 82 Prozent des Plastiks werden verbrannt.
Ein österreichweiter Plastik-Check von Greenpeace liefert schockierende Ergebnisse: 12.000 Menschen aus 3.800 Haushalten hatten im vergangenen Oktober eine Woche lang ihren Plastikverpackungsmüll dokumentiert und dabei 190.000 Verpackungen gezählt.
82 Prozent des Plastiks werden verbrannt
Auf ganz Österreich gerechnet bedeutet das rund 10,7 Milliarden Plastikverpackungen im Jahr. Davon werden allerdings nur 17 Prozent recycelt, der Großteil (82 Prozent) wird verbrannt. Greenpeace fordert ein Verbot von vermeidbaren Einwegverpackungen und steigende Mehrwegquoten.
„Die enorme Masse an Plastikmüll, die bei uns entsorgt wird, hat auch uns überrascht.“
Ausmaß erstmals erforscht
Marc Dengler, Plastikexperte bei Greenpeace sagt: "Österreich wird von einer Plastikflut überrollt. Dank tausender engagierter Menschen kennen wir nun erstmals das Ausmaß. Die enormen Massen an Plastikmüll, die bei uns entsorgt werden, hat auch uns überrascht."
Jetzt liege es an der nächsten Bundesregierung, "den Plastikhahn zuzudrehen und vermeidbare Einwegverpackungen zu verbieten", fordert Dengler in Richtung der Koalitionsverhandler.
Umstellung auf Kreislaufwirtschaft
"Die Ergebnisse des Plastik-Checks zeigen, wie dringlich es ist, unser Konsumsystem auf Kreislaufwirtschaft umzustellen. Nur durch konsequentes Handeln können wir der Ressourcenverschwendung ein Ende setzen", sagt Karin Huber-Heim, Expertin für Kreislaufwirtschaft.
Eine Million Tonnen pro Jahr
Rund eine Million Tonnen Plastikmüll fällt in Österreich jährlich an, ein Drittel davon sind Plastikverpackungen. Mit dem österreichweiten Plastik-Check hat Greenpeace nun erstmals detaillierte Daten geliefert, wie viel und welche Arten an Plastikmüll in den heimischen Mistkübeln landet.
Plastiksackerl und Becher
Im Durchschnitt haben die teilnehmenden Haushalte während der Zählwoche 50 Plastikverpackungen entsorgt. Am häufigsten wurden Lebensmittelverpackungen wie Säckchen (18 Prozent), Behälter und Becher aus Hartplastik (16 Prozent) und Folien (16 Prozent) weggeworfen.
Großteil gegen Obstverpackungen
Greenpeace hat die Teilnehmenden zu Verpackungen befragt: 82 Prozent halten Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse für überflüssig, 94 Prozent sind bereit, diese unverpackt zu kaufen.
Zudem fordern 95 Prozent der Befragten einen Ausbau von Mehrweg-Alternativen. Um die Plastikflut zu stoppen, fordert Greenpeace ein Verbot von vermeidbaren Einwegverpackungen.
Mehrweg-Quote gefordert
Stattdessen müssen unverpackte Produkte gefördert und Mehrweg-Alternativen ausgebaut werden. Konkret soll die Mehrweg-Quote für Getränkegebinde bis 2030 auf 80 Prozent erhöht werden und Mehrwegquoten für Produkte wie Becher, Tassen und Schalen eingeführt werden.
UN-Gipfel in Südkorea über Plastikmüll
Auch global muss die Plastikkrise bekämpft werden. Die UN verhandelt aktuell in Busan ein Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Greenpeace fordert, dass die Staaten das Plastikproblem vor allem durch Maßnahmen an der Quelle bekämpfen.
Dazu muss die UN starke, verbindliche Maßnahmen festsetzen – darunter eine 75-prozentige Reduktion der Plastikproduktion bis 2040, Mehrwegquoten und globale Verbote für unnötiges Einwegplastik.
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Auf den Punkt gebracht
- Eine alarmierende Studie von Greenpeace zeigt, dass Österreich jährlich rund 11 Milliarden Plastikverpackungen wegwirft, von denen nur 17 Prozent recycelt werden, während 82 Prozent verbrannt werden.
- Greenpeace fordert ein Verbot von vermeidbaren Einwegverpackungen und eine Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft, um der Ressourcenverschwendung entgegenzuwirken.