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Aufschrei: Offener Brief kritisiert "Zalando Diven"

Heute Redaktion
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Auch negative Schlagzeilen sind Schlagzeilen. Im Fall vom aktuellen und umstrittenen "Zalando" Werbespot trifft das jedoch nicht zu. Schuhhändlerin Ulrike Stibor-Stark kritisiert in einem offenen Brief auf Facebook die drei "Diven" Senta Berger (74), Christina Hörbiger (76) und Hannelore Elsner (73). Diese Handlung erregt die Gemüter.

Auch negative Schlagzeilen sind Schlagzeilen. Im Fall vom aktuellen und umstrittenen Werbespot trifft das jedoch nicht zu. Schuhhändlerin Ulrike Stibor-Stark kritisiert in einem offenen Brief auf Facebook die drei "Diven" Senta Berger (74), Christina Hörbiger (76) und Hannelore Elsner (73). Diese Handlung erregt die Gemüter.

Die drei bekannten Schauspielerinnen werden in dem Brief von Stibor-Stark in die Mangel genommen. Sie sieht nicht ein, dass diese "den Einzelhandel als altmodisch darstellen", obwohl "sie wahrscheinlich zig Jahre lang wahnsinnig zuvorkommend und aufmerksam beraten und bedient" worden sind.

Nur ein Auszug aus einer langen Kritik die die Schuhverkäuferin öffentlich auf Facebook postete. Sichtlich teilen viele Leute ihre Ansichten, denn der Beitrag wurde zwei Tage später bereits mehr als 1000 Mal geteilt. Kürzlich war sogar ein Ehepaar aus Wien im Geschäft von Ulrike in Gleisdorf.

Nicht etwa um Schuhe bei ihr zu kaufen, sondern um zu sehen, wer hinter dem Statement steckt. "Ich habe unglaublich viele Reaktionen bekommen, auch aus Deutschland. Kürzlich kam eine Frau spontan auf  mich zu und hat sich für mein Engagement bedankt", berichtet die Shopbesitzerin.

Zalando schafft keine Arbeitsplätze

Stibor selbst kann nicht nachvollziehen, weshalb Berger, Hörbiger und Elsner den Werbedeal angenommen haben. Immerhin "liest man immer wieder über deren soziales Engagement, da passt es nicht, dass sie Werbung für Zalando machen".

Um ihrem Ärger Luft zu machen wird Stark auch persönlich: "Mit Ihrem Werbeauftritt vermitteln Sie all den Menschen im Einzelhandel, die sich rührend um Sie gekümmert haben, dass unsere Arbeit bis jetzt nichts wert war und Sie uns obendrein noch für altmodisch halten. Ich hätte Ihnen zugetraut, die Zusammenhänge zu erkennen, aber entweder liege ich falsch, oder das Werbehonorar war so attaktiv, dass Sie andere Werte über Bord geworfen haben."

Auf Seite zwei: Lesen Sie den kompletten Brief von Ulrike Stibor-Stark...

Der offene Brief in voller Länge

Liebe Frau Hörbiger, liebe Frau Elsner, liebe Frau Berger,

ich hab Sie vor ein paar Tagen im Fernsehen gesehen und war danach einige Zeit sprach- und fassungslos. Sie werben für Zalando. Ich kann mir vorstellen, dass gerade Sie zig Jahre lang wahnsinnig zuvorkommend und aufmerksam beraten und bedient worden sind, dass Sie viele besondere Begegnungen, viele nette Gespräche mit Mitarbeiterinnen im Einzelhandel hatten, dass wir da und dort Probleme lösen konnten, dass wir neue modische Aspekte einbringen konnten und es oftmals ein wunderschönes Erlebnis war.

Jetzt werben Sie für Zalando. Eine Firma die permanent wegen schlechter Behandlung ihrer Mitarbeiter in den Medien steht, eine Firma die in Österreich keine Arbeitsplätze bereit stellt, sondern noch Arbeitsplätze gefährdet, eine Firma die in Österreich keine Steuern bezahlt. Zalando ist auch aus dem Umweltgedanken heraus kritisch zu betrachten, zumal Waren oftmals sinnlos hin und her transportiert werden und unglaublich viel Verpackungsmaterial anfällt. Für diese Firma stellen Sie jetzt eine ganze Branche als „altmodisch“ dar.

Mit Ihrem Werbeauftritt vermitteln Sie all den Menschen im Einzelhandel, all den Mitarbeiterinnen, die sich rührend um Sie gekümmert haben, dass unsere Arbeit bis jetzt nichts wert war und Sie uns obendrein noch für altmodisch halten. Ich hätte ihnen zugetraut, die Zusammenhänge zu erkennen, aber entweder liege ich da falsch, oder das Werbehonorar war so attraktiv, dass Sie andere Werte über Bord geworfen haben.

Die Zeit verändert sich, das Internet ist wichtiger Bestandteil unseres Lebens, nimmt aber meiner Meinung nach schon fast zu viel Platz ein. Wir brauchen nicht für diese schnelllebige und unpersönliche Welt Botschafter, sondern für Werte, die unser Leben wirklich wertvoll machen. Zeit füreinander, miteinander sprechen, füreinander da sein.

Wir werden uns wohl nie in einem Geschäft treffen, aber ich wünsche viel Spaß beim Paket Ein- und Auspacken, beim Entsorgen des Verpackungsmaterials, beim Aufbügeln der Kleider, beim einsamen Anprobieren. Bewundern wird Sie dabei und dafür keiner.

Mit freundlichen Grüßen Ulrike Stibor-Stark Unternehmerin