Wer Wanderstöcke benutzt, zählt zu einem älteren Semester und hat Knieprobleme – eine Vorstellung, die sich hartnäckig hält. Zu Unrecht! Hat man die Teile nämlich einmal mit auf eine Wanderung genommen, stellt man sich schnell die Frage: Warum habe ich das nicht schon früher gemacht?
Steiler Anstieg, matschiger Boden, ein schwerer Rucksack, in dem es sich womöglich noch der Nachwuchs gemütlich gemacht hat: Eine Wanderung kann ein anstrengendes Unterfangen sein. Wer sich das Leben leichter machen möchte, greift zum Stock. Das bestätigt auch die Forschung.
Laut einer Metastudie, in der über vierzig Jahre Forschung zu Wanderstöcken ausgewertet wurden, verbessern Wanderstöcke das Gleichgewicht, entlasten die Beinmuskulatur, machen das Wandern effizienter und reduzieren Muskelkater.
Gerade beim Bergabgehen zeigen Auswertungen, dass die Belastung auf die Knie und Sprunggelenke deutlich sinkt – eine gute Nachricht, nicht nur für Menschen mit Gelenkproblemen, sondern für alle, die gerne auf schmerzende Beine nach einer Wanderung verzichten möchten.
Zudem zeigt eine kleine Studie, dass das Gehen mit Stöcken den Sauerstoff- und Kalorienverbrauch um über zwanzig Prozent steigert.
Laut den Outdoor-Experten bei Transa kommt es auf folgende Dinge an:
➤ Länge des Stocks: Stell Dich aufrecht hin, Arm am Körper, Stock senkrecht – wenn der Ellbogen dann einen rechten Winkel bildet, passt er fürs flache Gelände. Bergauf hilft ein etwas kürzerer Stock, bergab darf er länger sein. Teleskop- oder faltbare Stöcke sind Gold wert: Sie lassen sich schnell anpassen und verschwinden im Nu am Rucksack.
➤ Nicht immer auf sie verlassen: Stöcke verbessern Dein Gleichgewicht auf rutschigem Untergrund oder in steinigem Gelände. Aber: Verlass Dich nicht nur auf sie – geh zwischendurch bewusst ohne. So trainierst Du Deine eigene Trittsicherheit.
➤ Stöcke sind Multitalente: Sie ersetzen unterwegs mal eben die Zeltstange, dienen als Wäscheständer für das verschwitzte Shirt oder helfen, das Gebüsch nach Schlangen abzusuchen. Wer in wilden Gegenden wandert, kann sich mit ihnen auch mal groß machen – zur Not gegen Wildtiere.
➤Qual der Wahl beim Material: Carbon hat den Vorteil, dass es ultraleicht ist und eine hohe Widerstandskraft gegen Verformung hat. Der Nachteil ist, dass es relativ teuer und bruchanfälliger ist. Aluminium dagegen ist günstiger und robuster bei Stürzen, aber auch schwerer.
Das klingt erst mal nach mehr Anstrengung – ist aber positiv: Der Körper wird nämlich stärker gefordert, ohne dass es sich viel anstrengender anfühlt. Durch den Einsatz von Armen und Schultern wird Wandern zum effektiven Ganzkörpertraining und Du wirst schneller fit.