Studie

Städter aufgepasst – hier ist das Asthma-Risiko höher

Asthmatiker in Städten. Forschende des renommierten Karolinska-Insituts entdeckten, welche Umwelteinflüsse die chronische Erkrankung auslösen können.
Heute Life
21.06.2025, 06:45
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Weltweit müssen rund 260 Millionen Menschen mit der chronischen Atemwegserkrankung kämpfen. In Österreich leiden circa 500.000 Menschen an Asthma. Die meisten Patienten tragen einen Inhalator bei sich oder behandeln ihre Erkrankung mit Kortisol-Tabletten, die sie regelmäßig einnehmen. Forschern ist bereits klar, dass Umweltfaktoren, wie die Luftverschmutzung oder das Fehlen von Grünzonen, zu diversen Atemwegserkrankungen führen können. Laut einer neuen Studie des schwedischen Karolinska-Instituts erhöht das Zusammenspiel mehrerer Umwelteinflüsse, das Risiko, an Asthma zu erkranken, stärker.

Was löst die Krankheit aus?

Die Atemwegserkrankung Asthma macht Betroffene sehr zu schaffen und tritt in Schüben auf. Durch bestimmte Reizstoffe mit den Bronchialschleimhäuten, tritt eine übersteigerte Abwehrreaktion ein, die Atembeschwerden auslösen kann. Verkrampft sich die Muskulatur und schwillt die Schleimhaut an, verengen sich die Atemwege immer mehr. Durch die Verengung jener, fällt es dem Asthmatiker schwerer, richtig ein- und auszuatmen. So holen Betroffene öfter Luft und erhöhen damit ihre Atemfrequenz.

In härteren Fällen bleibt bei jedem Atemzug noch etwas Luft in den Lungenflügeln stecken, was zu einer Überblähung führen kann. Durch diese funktioniert der Gasaustausch nicht mehr einwandfrei, sodass es zu einem Sauerstoffmangel im Blut kommt.

Hintergründe der Studie

Die Studie beinhaltet Daten von rund 349.000 Personen, die nicht älter als 70 Jahre alt sind. Die Wohngebiete der Probanden wurden in drei Umweltfaktoren, nämlich in "Luftverschmutzung", "bebaute Umgebung" und "Temperatur" eingeteilt. Unter "bebaute Umgebung" versteht man die Anzahl der Grünflächen, die sich in der Nähe des Wohnorts befanden oder die Anzahl an künstlichen Lichtern, die nachts eingeschaltet gewesen sind. Je nach Belastungslevel wurden die Befragten in Gruppen eingeteilt.

So konnte das Forscherteam untersuchen, wie die äußeren Umwelteinflüsse mit der Entwicklung von Asthma in Verbindung stehen. Auch weitere Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Herkunft, Gewicht und Rauchverhalten, wurden in der schwedischen Studie miteinbezogen.

Asthma-Risiko wird deutlich erhöht

Das Forschungsteam entdeckte, dass das Asthma-Risiko um 13 Prozent steigt, sofern Erwachsene, in Gebieten mit einer starken Luftverschmutzung, leben. Bei Kindern wächst das Risiko auf 18 Prozent. Ob man von Grünzonen umzingelt ist oder nicht, spielt ebenso eine wesentliche Rolle: Bei Erwachsene, dessen Zuhause nicht von Grünflächen umgeben ist, steigt das Risiko an der chronischen Atemwegserkrankung zu leiden auf 15 Prozent, während es sich bei Kindern mehr als verdoppelt (38 Prozent).

Die Kombination aus den Umwelteinflüssen lässt das Risiko in die Höhe schießen: Treffen alle Kriterien (fehlende Grünzonen, Luftverschmutzung und starke beton-bebaute Umgebung) zu, erhöht sich das Risiko, an Asthma zu erkranken, um 27 Prozent bei Erwachsenen und 35 Prozent bei Kindern. Außerdem stellten die Forscher fest, dass 12 Prozent der untersuchten Asthmafälle in direkter Verbindung mit den städtischen Umwelteinflüssen stehen.

Maßnahmen müssen geschaffen werden

Das Forschungsteam sieht es als notwendig, dass Städte und ihre Umgebung anders erbaut werden sollten, da es jährlich mehr und mehr Menschen in Großstädte zieht. Durch neue Entwürfe und Maßnahmen, die zur Reduzierung der Luftverschmutzung beitragen können, könnte die Entwicklung von Asthma-Erkrankungen verhindert werden. Auch eine Infrastruktur, die widerstandsfähig gegen Extremtemperaturen ist, sowie die Erbauung von neuen Grünflächen, könnten dafür sorgen, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Einwohner gestärkt wird.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 21.06.2025, 10:36, 21.06.2025, 06:45
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