Rat auf Draht gibt Tipps

Angst nach Amoklauf – So hilfst Du Deinen Kindern

Österreich steht nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule unter Schock. Rat auf Draht weiß, wie man mit Kindern über derartige Taten sprechen sollte.
Wien Heute
10.06.2025, 13:45

Nicht nur in Graz herrscht Schock und tiefe Betroffenheit über den Amoklauf an einem BORG. Mehrere Menschen kamen ums Leben, viele sind schwer verletzt. Für alle, die nun Sorgen und Redebedarf haben, steht die Notrufnummer Rat auf Draht (147) zur Verfügung. Experten geben zusätzlich Tipps, wie man mit Kindern über solche Taten sprechen sollte. Brigit Satke, Leiterin des Beratungsteams von Rat auf Draht, weiß: Oft haben Jugendliche Angst, dass sich in ihren Schulen ähnliche Szenen abspielen könnten.

So hilfst Du Deinem Kind

Besonders für Jugendliche und Kinder sei es oft schwer, derartige Taten nachzuvollziehen. Wichtige Tipps der elternseite.at sowie der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht:

➤Faktenbasierte Gespräche: Betroffenheit und Sorge zu zeigen sei gut, weder Beschönigung noch Dramatisierung seien angebracht: "Die eigenen Ängste zu verstecken, ist kontraproduktiv und erzeugt bei Kindern nur Unsicherheit und das Gefühl, dass die Eltern nicht ehrlich sind. Das ist für Kinder am schlimmsten. Bleiben Sie bei den Fakten, verfolgen Sie den aktuellen Erkenntnisstand der Polizei und sehen Sie von der Verbreitung unbestätigter Gerüchte ab", rät Satke.

➤Gefühle nicht herunterspielen: Dasselbe gilt auch für Kinder, es sollte das Motto "alle Gefühle sind erlaubt" gelten. Jegliche Emotionen sollen ernst genommen werden.

➤Selbst nachfragen: Auch aktiv nachzufragen, kann helfen. Hat mein Kind Fragen? Möchte mein Kind etwas Spezielles wissen? Weiß man die Antwort auf eine Frage nicht, solle man auch das zugeben und gemeinsam kindgerechte Informationen heraussuchen. Bei Kindern unter zehn Jahren wird in jedem Fall davon abgeraten, diese alleine Nachrichtensendungen ansehen zu lassen.

➤Medienpausen helfen: Wenngleich man bei solchen Ereignissen stets informiert bleiben sollte, dürfe man auch eines nicht vergessen: Ab und zu ist eine Medienpause sowohl für Kinder als auch für Erwachsene nicht schlecht. Gemeinsame Ablenkung wie ein Spaziergang oder ein Brettspiel können für etwas Erleichterung sorgen.

➤Hilfe für Erwachsene: Auch für Erwachsene gibt es Beratungsseiten, denn Ängste oder Unsicherheiten seien in solchen Situationen ganz normal.

Ängste der Jugendlichen

Besonders in den Medien werden Amokläufe oft ausgiebig behandelt. Das schürt Ängste bei Kindern – die Befürchtung, dass so etwas in der eigenen Schule passiert, ist oft groß. "Zum Glück sind Ergebnisse wie diese noch die Ausnahme. Wenn Kindern diese Berichte dennoch Angst machen, ist es ganz wichtig auch darüber zu sprechen. Das hilft oft schon, die Angst ein wenig abzubauen", so Satke. Auch könnten Kinder ihren Lehrkräften in der Schule vorschlagen, das Thema in einem Projekt zu behandeln. Satke weiß: "Die gemeinsame Auseinandersetzung mit einem Thema kann helfen, seine Angst besser bewältigen zu können".

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