Der Sommer steht vor der Tür. Um die letzten Kilos zu verlieren, achten die meisten jetzt auf die Ernährung und betreiben regelmäßig Sport. Trotz der gesetzten Maßnahmen bleiben die letzten Pfunde um die Bauchregion noch bestehen. Der Grund: Der Bauchspeck lässt sich von einem bestimmten Hormon beeinflussen. Auf Social Media-Plattformen, wie TikTok oder Instagram, wird dem Blähbauch nun der Kampf angesagt, doch die Tipps ergeben sich oft nicht als hilfreich.
Das Stresshormon Cortisol wird in den Nebennieren produziert. Es ist wichtig, da es dem Körper hilft, auf Stress zu reagieren und entscheidet, wie wir mit bedrohlichen Situationen umgehen. Außerdem reguliert das Hormon unseren Schlafzyklus und beeinflusst unseren Blutdruck und Stoffwechsel. Ist das Cortisol-Level für längere Zeit erhöht, steigt das Risiko, an bestimmten Krankheiten und Fettleibigkeit zu erkranken.
Die Ernährungswissenschaftlerin und Hormonexpertin Hannah Alderson erklärt in einem Interview mit dem Magazin "Women's Health", dass bei Bedrohung, der Körper Fett abspeichert. Dadurch entsteht auch der berüchtigte Cortisol-Belly, der nicht nur unästhetisch aussieht, sondern auch bestimmte Erkrankungen, wie Diabetes oder Herzkrankheiten, begünstigen kann.
Wellness-Influencer geben Nutzern Tipps, wie sie ihren Cortisol-Belly so schnell wie möglich verlieren. Das Trinken von bestimmten Tees mit Wirkstoffen, die Stress reduzieren sollen, und auch das Eisbaden werden immer wieder von Influencern auf TikTok oder Instagram beworben. Ob diese oder auch der Kaffeeverzicht vor dem Frühstück wirklich gegen den dicken Bauch helfen, lässt sich, aufgrund limitierter oder inkonsistenter Studien, nicht konkret sagen.
So empfiehlt Influencerin Hülya das Einnehmen von dem Schlafbeerenpräparat Ashwagandha, um den Cortisol-Belly loszuwerden. Achtung: Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte vor den Präparaten mit Ashwaganda, da diese Nebenwirkungen verursachen und die Leber schädigen können.
Viele verlassen sich auf die schnellen Tricks der Influencer, um ihrem Cortisol-Belly zu verlieren. Dabei spielen andere Faktoren, wie Genetik, Sex, Alter und andere Hormone, eine große Rolle bei der Verteilung und Speicherung von Fett in unserem Körper. Um den Cortisolspiegel zu senken, muss unter anderem auch der Stress reduziert werden. Dies gelingt mit Atemübungen, Meditation oder weiteren Achtsamkeitsmethoden. Solche Übungen können sich wiederum positiv auf den Schlaf auswirken, der auch durch das Stresshormon reguliert wird.
Der kleine Bauch soll nicht die Instanz dafür sein, sich mit seinem Cortisolspiegel auseinanderzusetzen. Ein richtiger und gesunder Umgang mit Stress ist deshalb wichtig, da dieser sich auf die körperliche, mentale Gesundheit und Beziehungen auswirken kann.