Seit einem Jahr können gefundene Zecken aus dem ganzen Land an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) geschickt werden. So will man im Auge behalten, welche Arten wann und wo in Österreich vorkommen und welche Krankheitserreger in den Spinnentieren vorhanden sind. Bisher sind 19 einheimische Zeckenarten bekannt.
Gefundene Zecken können ausbruchssicher verpackt (z.B. mit Klebeband auf einem Stück Papier in einem Kuvert) an AGES-Standorten abgegeben oder direkt nach Wien geschickt werden:
AGES GmbH
Abteilung für Vector-borne diseases - Zecken
Währinger Straße 25a
1090 Wien
Fotos von Riesenzecken können an [email protected] geschickt werden.
"Ein solches Monitoring ermöglicht es, die einheimische Zeckenfauna kontinuierlich zu überwachen. Vor allem durch klimatische Einflüsse kann es hierbei zu Veränderungen kommen. Auch das Auftreten exotischer Zecken in Österreich, wie der Hyalomma marginatum, welche normalerweise in südlicheren Regionen beheimatet sind, wird durch den Klimawandel begünstigt", so Projektleiterin Anna-Margarita Schötta.
Im Zuge dessen konnten bereits im Jahr 2024 insgesamt elf Riesenzecken-Funde bestätigt werden. "Bei fast allen handelte es sich um importierte Fälle aus dem Ausland."
Auch heuer sind die gefürchteten Riesenzecken wieder in Österreich anzutreffen. Die erste Hyalomma-Zecke des Jahres wurde laut AGES in der Steiermark gefunden. Dabei handelt es sich offenbar um ein Reisesouvenir nach einem Kroatien-Aufenthalt – samt gefährlicher Krankheit.
Der Blutsauger wurde zwar negativ auf das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber-Virus getestet, jedoch positiv auf Rickettsien. Dabei handelt es sich um Bakterien, die zu fieberhaften Infekten führen können.
Zu den Symptomen des Krim-Kongo-Fiebers gehören hohes Fieber, Muskelschmerzen, Schwindel, Lichtscheue, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und in schweren Fällen Blutungen. Impfung gibt es keine. Lediglich die Symptome können bekämpft werden. Bei schweren Verläufen geht es in erster Linie um die Sicherung der Vitalfunktionen. Die Sterblichkeitsrate liegt zwischen 5 und 30 Prozent.
Rickettsien können das Zeckenbissfieber oder Fleckfieber auslösen und äußert sich durch Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag und ein absterbendes kleines Hautareal, den Eschar, an der Einstichstelle. Impfung zur Vorbeugung gibt es auch hier keine, jedoch können Rickettiosen mit dem Antibiotikum Doxycyclin behandelt werden. Unbehandelt verlaufen die Infektionen in 40 Prozent tödlich.
Im Jahr 2024 konnten acht der gefundenen Tiere untersucht werden. Alle Tests auf das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber-Virus waren negativ. Allerdings wurden bei drei Hyalomma-Zecken (37,5 %) ebenfalls Rickettsien nachgewiesen.