Es gibt keine Behandlung

Erster Fall in Österreich! Virologin warnt vor Virus

Die Zeckensaison hat wieder begonnen. Damit steigt auch das Risiko, sich mit dem gefährlichen FSME-Virus zu infizieren. Behandlung gibt es keine.
Heute Life
28.04.2025, 13:02

Fieber, Kopfschmerzen. Gehstörungen, Lähmungen und im schlimmsten Fall der Tod –Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine der schwersten neurologischen Infektionen in Europa mit oft langfristigen Folgen. "Bei einer FSME-Infektion gibt es leider keine kausale Therapie", warnt Virologin Judith Aberle von der MedUni Wien. Lediglich die Symptome können behandelt werden.

Übertragen wird das FSME-Virus in den meisten Fällen in Europa durch den Stich infizierter Zecken - und die haben jetzt wieder Hochsaison. Das zeigt auch der erste FSME-Fall des Jahres.

Schwere Fälle bei Kindern

"Erste bestätigte FSME-Infektion bei einem Patienten, der mit neurologischen Symptomen stationär behandelt wird", meldete das Zentrum für Virologie im April. In Österreich ist FSME eine meldepflichtige Erkrankung. Im gesamten Bundesgebiet besteht ein Risiko, sich über einen Zeckenstich mit dem Virus anzustecken. Es ist eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.

Die meisten Fälle gab es im Jahr 2024 jedoch in Oberösterreich (49) und in der Steiermark (22), wie die aktuelle Virusepidemiologische Information (VEI) zeigt. Österreichweit mussten insgesamt 158 FSME-Patienten hospitalisiert werden, ein Jahr davor waren es noch 104.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
APA-Grafik / picturedesk.com

Mehr als die Hälfte der Betroffenen (53 Prozent) erkrankt schwer. Diese Patientinnen und Patienten weisen neurologische Symptome wie Hirnhautentzündung, Rückenmarksentzündung oder Nervenwurzelentzündungen auf - und erholen sich im schlimmsten Fall nie mehr vollständig. "Am häufigsten sind Menschen über 50 betroffen, doch haben wir jedes Jahr auch schwere Fälle bei Kindern", so Aberle. Von den insgesamt 158 Erkrankungsfällen im vergangenen Jahr waren 21 Kinder. Der jüngste Patient zwei Jahre alt, der älteste 86. Glücklicherweise wurde – wie schon 2023 – im Jahr 2024 kein Todesfall verzeichnet.

Impfung einziger Schutz

Zwar gibt es gegen die FSME-Erkrankung keine Therapie, jedoch eine wirksame Schutzimpfung. "In Österreich wird die Impfung für alle ab dem 1. Lebensjahr empfohlen", erklärt die Virologin.

Die Grundimmunisierung besteht aus drei Teilimpfungen, von denen die erste idealerweise noch in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden sollte. Die erste Auffrischungsimpfung ist nach drei Jahren notwendig, danach muss nur noch alle fünf Jahre geimpft werden, sofern man das 60. Lebensjahr noch nicht erreicht hat. Über 60-Jährige benötigen wieder alle drei Jahre eine Auffrischung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.04.2025, 14:51, 28.04.2025, 13:02