Männer besonders betroffen

Forscher definieren einen neuen Diabetes-Typ

Auf dem Welt-Diabetes-Kongress wurde eine neue Art von Diabetes offiziell anerkannt. Somit könnte man die Krankheit besser diagnostizieren.
04.05.2025, 22:31
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Es gibt neu offiziell eine weitere Form von Diabetes: Typ 5. Die Stoffwechselerkrankung war zuvor als "Diabetes mellitus in Verbindung mit Mangelernährung" bekannt.

Der "Südkurier" berichtete über die Anpassung der Klassifikation. Diese hat der Internationale Diabetesverband beim Welt-Diabetes-Kongress in Bangkok im April vorgenommen.

Die Form der Krankheit wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet. 1985 hat die WHO den Mangelernährungs-Diabetes-Typ bereits als eigenen Diabetes-Typ anerkannt. 1999 wurde dies jedoch aufgrund fehlender Evidenz widerrufen.

Laut dem Diabetesverband ist Typ-5 vor allem in Asien und Afrika verbreitet. Bisher wurde er häufig fälschlicherweise als Typ-1- oder Typ-2-Diabetes eingestuft. Eine Expertengruppe soll nun formale Diagnosekriterien und Behandlungsleitlinien erarbeiten, um weitere Fehldiagnosen in Zukunft zu verhindern.

Laut Studien sind insbesondere Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen betroffen, die einen Body-Mass-Index von unter 19 haben. Männer sind mit 85 Prozent deutlich häufiger betroffen als Frauen.

Ausgelöst wird die Krankheit durch chronische Unter- und Mangelernährung. Verstärkt wird dies, wenn die Mangelernährung im Kindes- und Jugendalter oder auch schon im Mutterleib auftritt.

Die Bauchspeicheldrüse ist für die Insulinproduktion zuständig. Die bisher vorherrschende wissenschaftliche Theorie besagt deshalb, dass sich diese aufgrund des jahrelangen Nährstoffmangels nicht richtig entwickeln kann. Das führe wiederum dazu, dass zu wenig körpereigenes Insulin produziert werde.

Laut dem Diabetesverband haben Menschen mit Typ-5-Diabetes einen Insulinmangel, sind aber nicht insulinresistent, wie Typ-2-Diabetiker. Betroffene können die Stoffwechselerkrankung dem Verband zufolge daher mit oralen Antidiabetika behandeln und müssen in der Regel kein Insulin spritzen. Da Typ-5-Diabetes vor allem in "ressourcenarmen Regionen" vorkommt, würde eine solche kostengünstigere Therapie bei der Versorgung der Patienten helfen, so der Verband.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 04.05.2025, 22:31
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