Welche Zahnpasta steht bei dir zu Hause? Bleibst du einer Marke seit Jahren treu oder nimmst du, was auch immer jemand aus deinem Haushalt gerade gekauft hat? Oder gehörst du zu denen, die regelmäßig die Marke der Zahnpasta wechseln? In diversen Online-Portalen und auf Social Media liest man immer wieder, dass sich ein regelmäßiger Wechsel lohnt. Die Schweizer Dentalhygienikerin Conny Schwiete erklärt, was da dran ist.
In Foren findet man verschiedene Erklärungen dafür, warum man mehrmals im Jahr die Zahnpasta wechseln soll. Eine davon ist, dass sich die Bakterien im Mundraum mit der Zeit an die verwendete Zusammensetzung gewöhnen und quasi resistent werden. Eine andere Theorie lautet, dass deine aktuelle Zahnpasta nur bestimmte Bakterien bekämpft und die anderen überleben. Laut Schwiete alles Quatsch, denn: "Die allermeisten Zahnpasten unterscheiden sich in ihrer Grundzusammensetzung nur geringfügig. Entscheidend ist nur, dass die Zahnpasta zu deinen individuellen Bedürfnissen passt – dann kann sie auch dauerhaft verwendet werden."
Die Dentalhygienikerin erklärt, wie du herausfindest, ob deine aktuelle Pasta für dich die richtige ist. Der wichtigste Punkt: "Es entwickeln sich keine neuen Kariesstellen, kein Zahnfleischbluten und keine Entzündungen, deine Zähne und Zahnfleisch sind also gesund." Laut Expertin solltest du ausserdem darauf achten, dass sich keine neuen Beschwerden wie Empfindlichkeit oder Verfärbungen entwickeln und dass du nach dem Zähneputzen ein angenehmes Mundgefühl hast. "Dazu sollte man die Sorte je nach den jeweiligen Bedürfnissen auswählen, also etwa Hilfe bei empfindlichen Zähnen, Schutz vor Zahnfleischproblemen oder Kariesprävention."
Übrigens: Wenn alles passt, kannst du zu allen Putzzeiten die gleiche Zahnpasta verwenden. "Entscheidend ist, dass man mindestens zweimal täglich gründlich putzt – optimalerweise mit einer elektrischen Zahnbürste", so Schwiete.
Lediglich bei abrasiven Produkten, etwa Whitening- oder Kohle-Zahnpasta, solltest du aufpassen. Abrasive Partikel in der Zahnpasta entfernen zwar Beläge und Verfärbungen, können aber auch den Zahnschmelz – die schützende äußere Schicht des Zahns – mit der Zeit abtragen. Allzu häufig solltest du sie daher nicht verwenden.
Ein Hinweis darauf, dass du eine neue Zahnpasta benötigst, sind etwa Beschwerden, die sich nach längerer Nutzung entwickeln. "Dazu gehören Zahnfleischbluten, Mundgeruch, empfindliche Zähne oder sonstige Schmerzen", so die Dentalhygienikerin. "Auch nach einer Zahnbehandlung kann ein Wechsel notwendig werden – da sollte man sich an die Angaben der Experten in der Zahnarztpraxis halten."
Beim Kauf einer neuen Zahnpasta solltest du auf einige Dinge achten. Die Zahnpasta sollte unbedingt Fluorid enthalten, denn das schützt vor Karies. Bei empfindlichen Zähnen, Zahnfleischproblemen oder Verfärbungen eine entsprechende Spezialzahnpasta wählen.