Als Frau kann man aus einer Palette an Verhütungsmitteln auswählen. Unter anderem gibt es das Hormonstäbchen, das am Oberarm unter die Haut gesetzt wird und dort Hormone abgibt. Es verbleibt drei Jahre im Körper. Das hat unter anderem den Vorteil, dass nicht an die tägliche Einnahme, wie bei der Pille, gedacht werden muss.
Es gibt jedoch auch Nachteile. Zum Beispiel, dass das Stäbchen "wandert" und nicht an der ursprünglichen Stelle verbleibt, wobei nur eine begrenzte Anzahl von Fällen dokumentiert ist.
So passiert bei einer jungen Frau Ende 30. Sie hatte ein Verhütungsstäbchen in ihrem linken Arm, das sie aber bereits eine Woche nach dem Einsetzen nicht mehr ertasten konnte. Sie hatte es auch nicht wie vorgesehen nach 3 Jahren entfernen lassen. So kam es, dass das Implantat 6 Jahre im Körper verblieb. Die Patientin meldete dies jedoch nicht. Auch, weil sie keinerlei Beschwerden dadurch hatte, außer dass sie einige Monate nach dem Einsetzen des Implantats unregelmäßige Regelblutungen hatte, was als normale Reaktion nach dem Einsetzen angesehen wird. Später wurden ihre Regelblutungen für einige Jahre schwächer, was ebenfalls eine normale Reaktion ist. In den letzten drei Jahren war ihr Menstruationszyklus regelmäßig, was erklärt, dass das Implantat keine Hormone mehr abgibt.
Das CT des Brustkorbs zeigte das Verhütungsimplantat im linken unteren Lungenlappen. Eine Entfernung des inzwischen verwachsenen Stäbchens würde nur im Rahmen einer teilweisen Lungenresektion möglich gewesen. Man hätte den betreffenden Lungenabschnitt entfernen müssen. Die Frau lehnte das ab, da sie keinerlei Beschwerden hatte. Also verblieb das Stäbchen in ihrer Lunge.
Dass sich Implantate und Fremdkörper im Körper auf Wanderschaft begeben können, ist ein bekanntes Phänomen. Im Falle von Verhütungsstäbchen sollten sie nicht zu tief implantiert werden, da dies das Risiko einer Wanderung erhöht. Jede Frau, die mit dieser Methode verhütet, sollte regelmäßig nach dem Stäbchen tasten und bei Auffälligkeiten sofort den Frauenarzt aufsuchen.