Auf TikTok, Instagram und Co tauchen aktuell immer wieder Videos eines Abnehmcoaches auf, der sich mit seinen Ansichten wenig Freunde macht. Seine Sprüche überschreiten für den einen oder anderen User mehrere Grenzen. Jetzt meldete sich sogar eine bekannte Influencerin zu Wort.
"Es gibt nur einen Grund dafür, dass das Fett bei dir so runter schwabbelt. Du bist zu fett geworden. Das ist nicht okay. Fang an abzunehmen", ist nur einer von vielen Sagern, mit denen Abnehmcoach Andreas seine Community motivieren möchte.
Doch es war ein anderer Clip, der Influencerin Louisa Dellert dazu bewegte, sich zu äußern. "Wenn du 1,70 cm groß bist, gehörst du in eine 'S' oder in eine 'M'!", ist sich Andreas in dem Video sicher.
Er setzt fort: "'L', 'XL' und alles darüber ist für Busfahrer. Du bist zu fett geworden! Fang an, abzunehmen." Für Body Positivity Influencerin Luisa Dellert ist der Clip zu viel. Auf Instagram ließ sie ihrer Wut freien Lauf. Laut ihr handelt es sich bei dem Mann um einen toxischen Fitnesscoach. Seine Meinung unterstützt sie ganz und gar nicht.
Die Influencerin ergriff in einem separaten Clip das Wort, wandte sich vor allem an Frauen: "Du bist mit deinem Körper nicht das Problem. Neben wirklich dämlichen und toxischen Fitness-Coaches ist das Problem eine Industrie, die ganz bewusst Unsicherheiten bei Frauen provoziert, um daran zu verdienen. Kleidergrößen sagen überhaupt nichts Verlässliches über dein Gewicht oder über deine Gesundheit aus. Es gibt nämlich in der Modeindustrie keine weltweit einheitlichen Größenstandards"
"Wenn ich bei H&M ein XL-Bikinihöschen anprobiere, dann bekomme ich diesen nicht einmal über den Arsch gezogen. Und glaubt mir, das ist jedes Mal ein richtig schlimmes Gefühl und ein kompletter Walk of Shame. Auch wenn ich weiß, dass es nicht an mir liegt", so Dellert.
Das hat auch auf die Influencerin und ihr Kaufverhalten Auswirkungen: "Und dann kann es vorkommen, dass ich danach direkt Sportklamotten kaufe, weil ich ein schlechtes Gewissen habe. Bei einer anderen Marke wiederum passt mir ein Bikinihöschen in Größe M."
Die Influencerin ist sich sicher: "Das hat alles System. Stellt euch nur einmal vor alle, weltweit alle Bekleidungsmarken hätten eine einheitliche Größe. Es würde uns Frauen ja ein viel besseres Körpergefühl geben. Wir würden viel glücklicher sein. Aber wisst ihr was? Glückliche Frauen, die mit sich selbst zum größten Teil zufrieden sind, die sind in dieser Industrie nicht lukrativ. Und deswegen will man uns auch nicht glücklich sehen."
Auch in den Kommentarspalten des Fitness-Coaches ist der Ärger groß. Eine Userin schreibt: "Ich bin 163 cm groß, habe 62 kg und trage 'L'. Erzähl mir mal, wo bei mir Fett sein soll." Eine weitere wütet: "Auch wenn ich hundert Kilogramm wiege, hat es niemanden zu interessieren. Ich trage grundsätzlich 'M' und teilweise 'L'."