Der Sommer naht und schon wieder hört man von allen Seiten "Hatschi" und "Hust". So schnell wird sich das laut Experten auch nicht ändern. Schuld daran sind aktuell jedoch keine Viren, sondern Pollen: "Die Top drei der allergenen Pollen in der Luft sind derzeit die Gräser, die Esche - bedingt durch die Manna-Esche und die Eiche, die ihre Blüte gerade abschließt", erklärt Maximilian Bastl vom Pollenservice Wien der MedUni Wien.
Die Hauptblüte der Gräser hat begonnen. Damit seien erste Gräserpollen für Allergiker zwar bereits spürbar, die Zeit des hohen Pollenfluges stehe allerdings noch bevor. "Wir rechnen heuer mit einer intensiveren Saison. Unter den Gräsern blühen das Knäuelgras, das Wiesenrispengras, der Glatthafer, die Mäusegerste, aber auch die Trespen", so Aerobiologin Katharina Bastl.
Auslöser des sogenannten Heuschnupfens sind Süßgräser, zu denen etwa 12.000 Arten gehören - darunter auch etliche Getreidearten. Vor ihren Pollen zu fliehen ist praktisch unmöglich, denn Gräser kommen weltweit und in so gut wie allen Habitaten vor, auch in höheren Lagen. Hotspots in Wien sind Naturdenkmäler, Parks, die Donauufer und natürlich sämtliche Flächen, die selten gemäht werden.
Zudem fliegen die Gräserpollen in Österreich und Zentraleuropa von April bis September - also den gesamten Sommer über. Der einzige Unterschied: Während sich die Hauptblüte in Tieflagen zwischen Mai und Juli abspielt, beginnt und endet die Blüte in höheren Lagen später. Doch damit noch nicht genug: Ziergräser, wie das beliebte Pampasgras, verlängern die Blühzeit bis in den Herbst hinein.
Bei Spaziergängen und Ausflügen ins Freie empfiehlt es sich, eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung zu tragen. Diese mechanischen Barrieren sorgen dafür, dass Augen und Haare weniger mit Pollen in Kontakt kommen und damit der direkte Körperkontakt mit dem Allergen minimiert wird.