Die Hefei-Universität in China sorgt derzeit mit einer Studie zu Stadtbränden und deren Zusammenhang mit dem Klimawandel weltweit für Aufsehen.
Die Forscher analysierten Brände und monatliche Maximal-Lufttemperaturen in mehr als 2.800 Städten in 20 Ländern – darunter die USA, Großbritannien, Australien und China. Diese Städte beherbergen zusammen mehr als 20 Prozent der Weltbevölkerung.
Bis zum Jahr 2100 werde demnach die Häufigkeit von Fahrzeugbränden um rund 12 Prozent und die Häufigkeit von Außenbränden um mehr als 22 Prozent aufgrund der globalen Erwärmung steigen. Besonders stark war der Zusammenhang zwischen Bränden und einem wärmeren Klima – mit einem Zuwachs bis zu 40 Prozent.
Die Forscher befürchten bis zum Jahr 2100 weltweit 335.000 Todesfälle und 1,1 Millionen Verletzte durch Brände, die auf die globale Erwärmung zurückzuführen sind. Derzeit verursachen Brände weltweit jährlich 50.000 Tote und 170.000 Verletzte.
Auch europäische Großstädte, vor allem jene im Süden des Kontinents sowie Städte mit ausgeprägter Dürre im Sommer, sind von einer Zunahme an Bränden bedroht – so auch Wien, wo die Hitzewellen und Dürrephasen in den heißen Monaten immer länger werden.
"Die Trockenheit ist ein Faktum, deshalb wird auch in Wien die Gefahr von Bränden zunehmen", so der Wiener Klima- und Forstdirektor Andreas Januskovecz im "Heute"-Talk. Gefährlich werden die Brände aus deswegen, weil immer mehr Menschen in Wien leben. "Je mehr Menschen, desto mehr Risiken – aber auch mehr Augen", sagt der Klimaexperte.
Die Menschen seien heute "sensibilisierter", eine rasche Alarmierung der Feuerwehr sei unumgänglich. "Der Faktor Zeit ist bei Bränden extrem wichtig", so Januskovecz.
Für Brände im Stadtgebiet brauche es angesichts längerer Dürre- und Hitzephasen in Wien nicht unbedingt städtische Wälder oder dichtbewachsene Parks. "Auch auf einer trockenen Wiese, auf trockenem Gras kann ein Feuer ausbrechen", so der Forstdirektor.
Besonders gefährlich sei es, Autos im hohen Gras zu parken: Der mehrere hundert Grad heiße Katalysator an der Unterseite von Pkw kann leicht ein Feuer auslösen, auch Brandlegung und weggeworfene, glimmende Zigarettenstummel seien "Dauerbrenner" bei den Brandursachen.
Vorteile in Wien beim Kampf gegen Stadtbrände seien unter anderem eine "sehr gut aufgestellte Feuerwehr" und "kurze Wege bei Einsätzen". Regelmäßige Übungen der Einsatzkräfte, Kontrollen im Wald und bei Feuerstellen sowie ein grundlegendes "Kennen der Situation" (Hydranten-Verfügbarkeit etc) seien unerlässlich, so Januskovecz.