Katastrophale Folgen drohen

Stärkste Meeresströmung der Erde wird immer langsamer

Gigantische Überschwemmungen und Verwüstungen drohen bei einem Zusammenbruch des antarktischen Zirkumpolarstroms, der zusehends schwächer wird.
Bernd Watzka
04.03.2025, 12:18

"Wir waren gewarnt": Katastrophale globale Überschwemmungen mit massivsten Zerstörungen kennen wir aus Sci-Fi-Filmen wie "2012" von Roland Emmerich – doch die Bilder aus dem Hollywood-Blockbuster könnten Realität werden. Die Suche nach der möglichen Ursache führt uns auf die Südhalbkugel der Erde.

Der antarktische Zirkumpolarstrom (ACC), die stärkste Meeresströmung der Erde, verliert durch den Klimawandel stark an Geschwindigkeit, wie Forscher gemessen haben. Beispiellose Klimaschwankungen, Wetterextreme in ganzen Regionen und eine noch schnellere Erwärmung könnten die menschliche Zivilisation schwer erschüttern.

100 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde

Der antarktische Zirkuspolarstrom (ACC) ist rund viermal so stark wie der Golfstrom und die stärkste Meeresströmung der Erde. Er bewegt über 100 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde und tauscht dabei Wärme, CO2 und Biomasse zwischen dem Atlantik, dem Pazifik und dem Indischen Ozean aus.

Forscher der University of New South Wales (UNSW) haben nun entdeckt, dass der Klimawandel den Zirkumpolarstrom auf eine andere Art beeinflusst, als in der Wissenschaft bisher angenommen wurde.

Verlangsamung um 20 Prozent

Laut der Publikation im Fachmagazin Environmental Research Letters führen die höheren Temperaturen dazu, dass das Eis der Antarktis schneller schmilzt und mehr Schmelzwasser ins Meer strömt. Das Strömungsmodell Access-OM2-01 zeigt, dass der Zirkumpolarstrom sich bei weiterhin hohen CO2-Emissionen und einem ungebremsten Klimawandel bis 2050 um etwa ein Fünftel verlangsamt.

Darstellung des ACC: Je bläulicher, desto langsamer die Meeresströmung.
Taimoor Sohail, et al. (2025)

Teufelskreis aus Eisschmelze und Hitze

Sollte dieser Zusammenbruch des ACC passieren, könnte dies zu einem Teufelskreis aus rasch schmelzendem Eis, steigendem Meeresspiegel und einer explosionsartigen Steigerung der globalen Temperaturen führen, warnen Experten.

Neue Modelle liefern schockierende Daten

"Ozeanmodelle waren in der Vergangenheit nicht in der Lage, die kleinskaligen Prozesse, die die Stärke der Strömung steuern, angemessen zu beschreiben. Dieses Modell berücksichtigt solche Prozesse und zeigt einen Mechanismus auf, durch den sich die ACC in der Zukunft verlangsamen dürfte.

Begrenzung der globalen Erwärmung

Laut den Forschern zeigt die Simulation, dass der Zirkumpolarstrom sich auch bei einer deutlichen Reduzierung der CO2-Emissionen verlangsamen würde, jedoch weniger dramatisch als bei gleichbleibenden oder steigenden Emissionen.

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