US-Präsident Donald Trump will am Montag um 16 Uhr Schweizer Ortszeit mit Kreml-Chef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg sprechen. In dem Telefonat solle es darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" gefunden werden könne, erklärte der US-Präsident im Vorfeld. Im Anschluss will Trump nach eigenen Angaben mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Nato-Vertretern sprechen.
Während sich Donald Trump in der Vergangenheit sicher zeigte, dass Putin einen Weg aus dem Krieg suche, könnte der US-Präsident dieses Mal einen härteren Ton anschlagen: Laut dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb verliert Trump nämlich zusehends die Geduld mit Russland: "Selenski ist geduldig, während Trump beginnt, in die richtige Richtung ungeduldig zu werden – nämlich in die von Russland", so der 57-Jährige an einer Sicherheitskonferenz in Estland. Stubb hatte am Sonntag ein längeres Telefonat mit dem US-Präsidenten geführt.
Je nach Verlauf des Telefonats könnten US-Konsequenzen laut Stubb auch nicht lange auf sich warten lassen: So wollen die Senatoren Lindsey Graham und Richard Blumenthal nächste Woche im US-Senat ein neues Sanktionspaket vorlegen, das den russischen Finanzhaushalt empfindlich treffen soll. Der republikanische Graham beschrieb die geplanten Maßnahmen als "knochenbrechend".
Unter anderem zielen die Sanktionen demnach auf ausländische Unternehmen ab, die russische Energie importieren. So wurden in der Vergangenheit Strafzölle von 500 Prozent auf Waren aus Ländern, die russische Energie beziehen, erwägt. Als Trump-Loyalist bewirbt Graham die Sanktionspläne als Ergänzung zu den diversen Strafzöllen, die seit Anfang des Jahres verhängt wurden.
Im Vorfeld des Telefonats zwischen Trump und Putin wollten die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Großbritannien nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit dem US-Präsidenten sprechen. Russland und die Ukraine hatten am Freitag zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Das Treffen in Istanbul endete aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe.