Ganz nach dem Vorbild Barcelonas werden in Wien-Favoriten Autos Stück für Stück von den Straßen gedrängt. Mehr Platz für Menschen und Begrünung ist das große Ziel. Zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse laufen die Bauarbeiten für das sogenannte "Supergrätzl" auf Hochtouren.
44 Bäume wurden bereits gepflanzt und elf Mikrofreiräume sowie 70 Grünflächen geschaffen. Rund um die Mittelschule Herzgasse wird nun der zweite Bauabschnitt umgestaltet – eine Fußgängerzone wird umgesetzt.
"Mit viel Begrünung, Kühlung und Platz profitieren die Menschen schon diesen Sommer von den Umgestaltungen", so Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) ergänzt: "Etliche Kreuzungsbereiche wurden umgestaltet, viele Bäume gesetzt, das Straßenbild aufgebessert und die Aufenthaltsqualität gesteigert. Mit dem 2. Abschnitt geht das innovative Gesamtkonzept 'Supergrätzl' nun ins Finale."
Bis Ende des Jahres soll der Umbau der Fußgängerzone abgeschlossen sein. Diese wird mit Wasserspielen, Vernebelungsanlagen und heller Pflasterung ausgestaltet. Insgesamt sorgen dann neben den 47 bestehenden Bäumen weitere 66 neue Bäume und ganze 94 Grünflächen für jede Menge Begrünung. Es wird zudem 59 neue Sitzgelegenheiten, 20 neue Wasserelemente, darunter sechs Wasserspiele, acht neue Spielgeräte und vier begrünte Pergolen geben.
Kern der Transformation zu einem "Supergrätzl" ist die vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs. So wird etwa mit sogenannten Diagonalfiltern der Autoverkehr an den Kreuzungen wieder auf die Hauptstraßen abgeleitet. Die vier Kreuzungen mit den Diagonalfiltern sind bereits fertig umgestaltet. Zufahren bleibt aber weiterhin möglich.
Die im "Supergrätzl" eingesetzten Diagonalfilter bestehen aus umfunktionierten Betonringen, die einst noch auf der Donauinsel als Abfallbehälter im Einsatz waren. Insgesamt sollen die Bewohner durch die genannten Maßnahmen profitieren – für weniger Lärm, besserer Luft sowie mehr Sicherheit und Platz wird gesorgt. "Der Baufortschritt im 'Supergrätzl Favoriten' zeigt, wie konsequente Stadtentwicklung direkt im Alltag spürbar wird. Wo früher Asphalt dominierte, entstehen jetzt grüne, kühle und sichere Räume zum Leben", so Selma Arapović, Klubobfrau der Neos Wien.