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Babyfeuchttücher: Ein Drittel nicht empfehlenswert

Heute Redaktion
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Das deutsche Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat 43 verschiedene Babyfeuchttücher getestet und ist zu einem alarmierenden Ergebnis gekommen. Viele Produkte enthalten gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe. Es geht vor allem um Chemikalien zur Konservierung.

Das deutsche Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat 43 verschiedene Babyfeuchttücher getestet und ist zu einem alarmierenden Ergebnis gekommen. Viele Produkte enthalten gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe. Es geht vor allem um Chemikalien zur Konservierung.

Im Test schnitten die Babyfeuchttücher "Babylove Sensitive" von DM sehr gut ab. Sie sind nicht nur gut verträglich, sondern mit einem Preis von 0,91 Euro pro 80 Tücher noch dazu die günstigsten Babyfeuchttücher im Test. Sehr gut ist auch das Produkt "Penaten Baby Ultra Sensitive Reinigungstücher parfümfrei", die sich aber mit 1,59 Euro pro 80 Tücher eher im mittleren Preissegment befinden.

Mehr als ein Drittel der getesteten Produkte seien nicht empfehlenswert, urteilte das Magazin. Grund zur Besorgnis liefern Zusatzstoffe, die ein Schimmeln und Austrocknen der Tücher verhindern. Besonders bedenklich seien Konservierungsmittel. Darunter befinden sich das als Gefahrenstoff eingestufte Polyaminopropyl Buguanide (PHMB), die in acht getesteten Produkten gefunden wurden. Rossmann, Real und Hipp teilten mit, dass sie seit der zweiten Jahreshälfte 2015 kein PHMB mehr verwenden, es handle sich um Restbestände. Auch die anderen Produzenten versprachen, die Zusammenarbeitung zu überarbeiten.

Fast immer verwendetes Phenoxethanol auf dem Prüfstand

Noch viel häufiger wird Phenoxyethanol verwendet, das derzeit wegen einer möglichen toxischen Wirkung von einem EU-Beratungsgremium untersucht wird. Phenoxyethanol ist in 35 der 43 getesteten Produkten enthalten.

In drei Produkten seien halogenorganische Verbindungen nachgewiesen worden. Es handelt sich um eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten. Laut "Öko-Test" gelten sie als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an.

Alle parfümierten Feuchttücher wurden um eine Note abgewertet, "weil Parfüm an der empfindlichen Analregion nichts zu suchen hat". Als "Ungenügend" bewertet wurden die parfümierten Produkte "Babydream Feucht-Comforttücher" von Rossmann, "Beauty Baby Extra Weiche Feuchttücher" von Müller Drogeriemarkt und "Mamia Baby Pflegetücher" von Aldi Süd.

Um auszuschließen, das gefährliche Stoffe auf die Babyhaut gelangen, empfiehlt "Öko-Test" weitestgehend auf die Tücher zu verzichten und lieber einen Waschlappen und Wasser zu benutzen. Zwar würden Hersteller mittlerweile Inhaltsstoffe wie Parabene, Formaldehydabspalter oder Methylisothiazolinon verzichten, allerdings seien die Produkte weiterhin "Wasser plus Chemie".

Floskeln wie "Dermatologisch getestet" oft leere Versprechungen

Werbeaussagen wie "dermatologisch getestet" oder "für sensible Haut" solle man nicht vertrauen. Auf der Packung der "Bübchen Sensitive"-Tücher stehe der Aufdruck "Hautschutzversprechen", die Tücher enthalten aber PHMB. Das trifft auch auf die Hipp Baby Sanft Ultra Sensitiv Feuchttücher zu, die mit folgendem Satz beworben werden: "Optimal für die sanfte Reinigung empfindlicher und zu Allergien neigender Babyhaut."

Die 23 als "sensitiv" oder "parfümfrei" bezeichneten Produkte enthalten tatsächlich alle kein Parfüm. Einige enthalten jedoch PHMB. Bei "Real Quality" und Hipp enthalten kurioserweise die parfümierten Tüchter im Gegensatz zu den sensitiven Produkten derselben Marken kein PHMB.