700 Meter bis zum nächsten WC

Bahnhof ohne Klo eröffnet – Gäste stinksauer auf ÖBB

Das ging gewaltig in die Hose! In einer OÖ-Gemeinde wurde ein neuer Bahnhof eröffnet. Doch viele Fahrgäste vermissen etwas: Eine WC-Anlage fehlt.

Johannes Rausch
Bahnhof ohne Klo eröffnet – Gäste stinksauer auf ÖBB
Beim neuen Bahnhof in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) gibt es bis jetzt nur ein Wartehäusl. 
Gerhard Hütmeyer

Die ÖBB hatten den neuen Bahnhof in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) großspurig angekündigt: Die Haltestelle biete als "moderne Verkehrsdrehscheibe einen deutlichen Mehrwert" für die Reisenden. Der Umbau sei Teil einer Ausbau-Initiative entlang der Pyhrnstrecke und mache den Umstieg auf die klimafreundliche Eisenbahn noch attraktiver.

Im Zuge der Modernisierung wurde der Standort komplett saniert. So bietet die neue Park&Ride-Anlage Platz für 150 Pkw, außerdem wurde eine Bike&Ride-Einrichtung für 100 Fahrräder und 16 Mofas geschaffen. Zusätzlich ist ein moderner Wartebereich aus Glas entstanden. Darüber bietet die Station jetzt mehr Barrierefreiheit.

Häusl fehlt noch

Rund eineinhalb Jahre wurde der Bahnhof in der 6.800-Einwohner-Gemeinde auf Vordermann gebracht. Die offizielle Eröffnung erfolgte Mitte Dezember. Doch eines suchen Fahrgäste hier nach wie vor vergeblich: Von sanitären Einrichtungen fehlt jede Spur. Ein "Heute"-Leser ärgerte sich darüber und berichtete der Redaktion über das fehlende Häusl.

"Eine Toilette sowie einen Hinweis nach der nächstgelegenen Toilette sucht man vergeblich", versteht der Mann die Welt nicht mehr. Und: Hat man ein dringendes Bedürfnis, muss man zum Marktplatz eilen. Und der ist rund 700 Meter und damit etwa neun Gehminuten entfernt.

Das sagen die ÖBB

Warum können Zugfahrer ihre Notdurft an der Haltestelle nicht verrichten? Die ÖBB versuchen zu beruhigen: "Beim Umbau wurden schon die Voraussetzungen für den Bau von Toiletten geschaffen", erklärt ein Pressesprecher auf "Heute"-Anfrage. "Wir befinden uns in Abstimmung mit der Gemeinde, 2024 soll das Projekt umgesetzt werden."

Häusl in die Luft gesprengt

In Kremsmünster gibt es noch kein Klo, in Wien hingegen wurde eins in die Luft gesprengt: Eine öffentliche WC-Anlage im Bereich des Badeteichs Hirschstetten in Wien-Donaustadt wurde beinahe völlig zerstört. Die Druckwelle schleuderte die Metalltüre etwa 25 Meter vom Gebäude weg.

Ein Ohrenzeuge, der zweimal einen lauten Knall in der Nacht hörte, verständigte die Polizei. Die Berufsfeuerwehr Wien kontrollierte in weiterer Folge das Gebäude auf mögliche Einsturzgefahr. Aus Sicherheitsgründen wurde das Häusl gesperrt.

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