Niederösterreich

Banker-Floriani stahl Feuerwehr über 50.000 Euro

Ein Banker und Ex-Feuerwehrverwalter soll der eigenen Wehr gut 50.000 Euro abgenommen haben. Jetzt musste er dafür die Rechnung zahlen.

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Der Angeklagte
Der Angeklagte
Lenger Thomas

Finale im Prozess gegen einen Ex-Floriani und Banker am Dienstag am Landesgericht Korneuburg: Der 60-jährige Bankangestellte hatte bei einer Feuerwehr im Bezirk Korneuburg die Funktion des Verwalters und Kassiers ausgeübt.

Geld aus Kassa veruntreut

In den Jahren 2013 bis 2019 soll er laut Anklage rund 110.000 Euro veruntreut haben - erst dann flog die Sache auf. Er soll Spenden, Gewinne aus diversen Festen und Veranstaltungen sowie Mitgliederbeiträge in die eigene Tasche gesteckt haben. Darüber hinaus soll er 19.541 Euro vom Sparbuch der Feuerwehr abgehoben und für eigene Zwecke verwendet haben - mehr dazu hier.

Die Verhandlung im Spätherbst 2020 war wegen der Bestellung eines Gutachters vertagt worden, die Expertise des Buchsachverständigen lag nun vor. Der Experte bestätigte Ungereimtheiten, jedoch sei die Schadenssumme niedriger - rund 60.000 Euro.

"Frau hatte Schulden und Krebs"

Der 60-jährige Angeklagte gestand, sich das Geld von der Feuerwehr "geliehen" zu haben: "Meine Ex-Frau war stark verschuldet und hatte großen Druck. Sie erkrankte dann auch noch an Krebs und das kostete alles sehr viel Geld." Abschließend meinte der Angeklagte: "Es war nie meine Absicht, die Feuerwehr zu schädigen, es tut mir leid, das wollte ich so nicht." 

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    50.000 Euro Schadenssumme wurden vom Angeklagten schließlich anerkannt. Der Vertreter der Feuerwehr kündigte an, "jeden Euro auf zivilrechtlichem Wege einzuklagen."

    Bedingte Haft

    Das Urteil: Zehn Monate bedingte Haft wegen Veruntreuung, Kostenersatz für den Prozess und er muss binnen 14 Tagen 50.000 Euro an die Feuerwehr zurückzahlen. Mildernd hatte sich das Geständnis und der bis dato ordentliche Lebenswandel ausgewirkt.