Niederösterreich

Bankräuberin (20) kam mit Bohrer und Rad mit Kindersitz

Schnell geklärt wurde der Bankraub in Alberndorf vom Freitag: Eine 20-jährige Verkäuferin konnte am Montag als Täterin ausgeforscht werden.

Teilen
Polizeihund Rasco
Polizeihund Rasco
LPD NÖ

Fester Wohnsitz, einen Job als Verkäuferin, aber wegen Schulden war eine 20-Jährige aus dem Weinviertel aus recht schwierigen Verhältnissen verzagt: Mit einem geliehenen Damenfahrrad mit montiertem Kindersitz war sie am Freitagnachmittag in die kleine Raikafiliale nach Alberndorf (Hollabrunn) gefahren. Mit Mund-Nasenschutz, Sonnenbrille und Kapuze maskiert betrat die junge Frau am Freitag um 15.20 Uhr ihre Hausbank, legte einen Zettel mit der Aufschrift "Überfall" auf den Tisch und drohte mit einem waffenähnlichen Gegenstand.

Alarmfahndung negativ

Die damals noch unbekannte Täterin stopfte ein paar Tausender in eine Plastiktasche und radelte davon. Eine Alarmfahndung verlief negativ, die Polizei ermittelte indes besonders intensiv, war ziemlich sicher, den Fall bald klären zu können ("Heute" berichtete).

Geliehenes Rad führte zu Täterin

Am frühen Montagabend konnten Polizisten das Fluchtfahrrad in Alberndorf finden. Das Rad konnte der Besitzerin, einer Freundin der Täterin, zugeordnet werden, diese wurde schließlich befragt und der Kreis der Verdächtigen konnte so stark eingeschränkt werden. Eine Hausdurchsuchung bei der Familie der 20-jährigen Verdächtigen war die Folge. Barmittelspürhund "Rasco vom strengen Winter" erschnüffelte das Tat-Plastiksackerl, auch das Bargeld konnte sichergestellt werden. Daraufhin stellte sich die 20-Jährige der Polizei. "Da kamen aber nur noch wenige aus der Familie überhaupt in Frage", so ein Ermittler.

Anzeige auf freiem Fuß

Die 20-Jährige legte in der Folge ein umfassendes Geständnis ab und gab zu, eine Akkubohrmaschine als "Waffe" verwendet zu haben. Die junge Frau wurde nur auf freiem Fuß angezeigt.

"Sie ist unbescholten, hat einen festen Wohnsitz und eine Arbeit und zudem es war kein schwerer Raub", erklärt Staatsanwalt Friedrich Köhl. Der jungen Frau drohen wegen Raubes ein bis zehn Jahre Haft (Anm.: hätte sie ein Messer oder Pistole verwendet, wäre der Strafrahmen 5 bis 15 Jahre). "Es war eher eine Ad-hoc-Handlung", meinte Raubchef Josef Deutsch.

Mehr zum Thema