Fussball

Barca-Aus: Ist die Messi-Drohung ein riesiger Bluff?

Lionel Messi hat die Fußballwelt geschockt! Der Argentinier teilte dem FC Barcelona am Dienstag mit, den Klub verlassen zu wollen. Was passiert jetzt?

Markus Weber
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Pokert Lionel Messi um die Macht bei Barcelona?
Pokert Lionel Messi um die Macht bei Barcelona?
Imago Images

20 Jahre spielte der Fußball-Star im Dress der Katalanen, wurde zum sechsfachen Weltfußballer, zum Größten seiner Generation. Nun kam die Abschieds-Erklärung. Messi schrieb seinem Klub per Fax, seine eigentlich im Juni ausgelaufene Ausstiegsklausel ziehen zu wollen. Als Abnehmer stehen mit Inter, Manchester City und Paris St.-Germain drei Klubs parat. 

Doch war es das wirklich mit der Messi-Ära bei den Blaugrana? Nimmt der 33-Jährige einfach so Abschied von seinem Herzensklub, in dem er Legenden-Status genießt, wie der "Messias" verehrt wird? Ein Abgang vom Camp Nou ist für viele jedenfalls nicht vorstellbar. Deshalb kursieren bereits jetzt Spekulationen: War das einfach nur einer der größten Bluffs der Fußball-Geschichte? 

Messi gegen Bartomeu

Denn eines ist jedenfalls klar: In den letzten Monaten ist Messi gar nicht gut auf Noch-Präsident Josep Bartomeu zu sprechen. Der so mächtige Klub-Boss hat aus Messis Sicht eine Reihe von Böcken geschossen. So hatte der Argentinier Bartomeu vorgeworfen, nicht alles versucht zu haben, um Ex-Spieler Neymar zurück nach Barcelona zu holen. Stattdessen hatte der 57-Jährige Antoine Griezmann als millionenschweren Neuzugang präsentiert. Ein Deal, der bei Messi auf wenig Gegenliebe stieß. 

Streitpunkt war auch der Rauswurf von Ernesto Valverde nach der Supercup-Niederlage gegen Atletico Madrid (2:3) im Jänner. Der 56-Jährige hatte hohes Ansehen in der Kabine genossen. Bartomeu bastelte derweil an der Verpflichtung von Xavi als neuem Coach, was nicht gelang. So wurde es Quique Setien und eine kaum zu Barcelona passende Spielweise. Was Messi mehrmals kritisierte. Zuletzt nach der vergeigten Meisterschaft im Juli. "Wenn wir so spielen, reicht das nicht für die Champions League." Er sollte recht behalten. Die 2:8-Niederlage gegen die Bayern ist noch allgegenwärtig. 

Unter Koeman ein "normaler Spieler"?

Zum großen Messi-Feindbild wurde Bartomeu schließlich mit der Verpflichtung von Ronald Koeman als neuem Trainer, genießt der Niederländer doch einen mehr als zweifelhaften Ruf. Er soll eine besonders harte Hand haben. Schon im ersten Gespräch mit dem neuen Coach soll Messi klargemacht haben, dass er sich eher außerhalb des Klubs sieht. Zuvor soll Koeman klargestellt haben, dass Messi unter ihm seine Ausnahmestellung im Kader verliert. Kaum vorstellbar, dass der Argentinier nicht mehr das Sagen bei Barca hat. Sowohl auf dem Platz, als auch in der Kabine.

FC Messi?

Doch vielleicht hat Messi bald das Sagen im gesamten Verein. Denn die Abschieds-Androhung könnte Bartomeu nun den Kopf kosten. Der umstrittene Barca-Boss hatte bereits am Dienstag den Vorstand zu einer Krisensitzung zusammengerufen, dabei angeboten, auf sein Amt zu verzichten, wenn Messi doch bleiben sollte. Vor dem Camp Nou hatten sich derweil bereits wütende Barcelona-Fans versammelt, um den Präsidenten lautstark zum Rücktritt aufzufordern. 

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    (Bild: Screenshot)

    Die Amtszeit des 57-Jährigen wäre ohnehin 2021 ausgelaufen. Mit Victor Font hat sich bereits der potenzielle Nachfolger in Stellung gebracht. Mit einem eindeutigen Programm. Er kündigte an, als erste Amtshandlung Koeman zu entlassen und Xavi als Trainer zu installieren. 

    Sollte der ehemalige Messi-Vorlagengeber übernehmen, könnte wohl auch der 33-Jährige beim Klub gehalten werden. Wenn dann der FC Barcelona endgültig zum FC Messi geworden ist. Und eine Verlängerung des eigentlich bis 2021 laufenden Vertrags scheint dann gar nicht mehr so unrealistisch...