Was war das für ein Spiel – Inter schlägt Barcelona im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals mit 4:3 und zieht ins Endspiel ein. Die Partie bietet derart Gesprächspotenzial, dass eine Situation fast ein wenig untergeht.
Es geht um eine Szene, die sich wenige Sekunden nach dem zweiten Inter-Tor ereignet hat. Nachdem Hakan Calhanoglu den Elfmeter zum 2:0 verwandelt hatte, war auf den TV-Bildern zu sehen, dass Inter-Haudegen Francesco Acerbi völlig ausrastete. Der Grund dafür ist anstößig.
In den sozialen Medien kursieren verschiedene Videos, die zeigen, wieso Acerbi dermaßen die Fassung verlor. Barça-Verteidiger Iñigo Martinez scheint Acerbi angespuckt zu haben, oder zumindest versucht anzuspucken. Der 37-jährige Italiener reklamierte vehement und musste zurückgehalten werden.
Schiedsrichter Szymon Marciniak sah die Szene nicht. Bevor das Spiel wieder angepfiffen wurde, schaltete sich allerdings der VAR ein. Doch der Check dauerte nur wenige Sekunden, bis die Videoschiedsrichter Marciniak das Zeichen gaben, dass hier kein Regelverstoß vorlag.
Darüber lässt sich streiten. Glaubt man den vorliegenden Bildern, ist die Sache eigentlich klar. Über eine Rote Karte hätte sich Barcelona hier nicht beschweren dürfen.
Bei den Katalanen ist man allerdings grundsätzlich nicht zufrieden mit der Leistung der Unparteiischen. Barça-Coach Hansi Flick wetterte nach der bitteren Niederlage: "Wir halten das Ergebnis wegen einiger Schiedsrichterentscheidungen für ungerecht, das muss ich sagen. Ich will nicht zu viel über den Schiedsrichter reden, aber jede Entscheidung, die 50:50 war, endete zu ihren Gunsten", so der Deutsche bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Das mache ihn traurig. Viel Zeit, um dem verpassten Champions-League-Finale nachzutrauern, hat Flick allerdings nicht. Am Sonntag steht für Barcelona bereits das nächste wichtige Spiel an. Real Madrid wartet im Clásico. Mit einem Sieg gegen den ewigen Rivalen könnten die Blaugrana einen großen Schritt Richtung Meistertitel machen.
