Niederösterreich

Bauer aus NÖ verliert 100.000 Euro bei Krypto-Abzocke

Ein niederösterreichischer Landwirt wollte durch eine Investition in Kryptowährungen etwas Geld dazuverdienen. Doch er fiel auf Betrüger herein.

Teilen
Er zahlte zuerst 250 Euro ein, dann wurden die Summen größer. Jetzt sind 100.000 Euro futsch,.
Er zahlte zuerst 250 Euro ein, dann wurden die Summen größer. Jetzt sind 100.000 Euro futsch,.
apa/picturedesk

Kryptowährungen, wie etwa Bitcoin, Ethereum oder Tether, erfreuen sich seit einiger Zeit einer immer größeren Beliebtheit. Auch wenn die Kryptowährungen ursprünglich als digitale Alternative zum herkömmlichen Geldsystem erfunden wurden, werden sie von vielen Anlegern – vor allem jetzt zu Krisenzeiten – primär als Wertspeicher genutzt.

 Insbesondere der Bitcoin wird dabei immer häufiger als Alternative zum bisher klassischen Inflationsschutz – Gold – genannt.

Allerdings passiert es nicht allzu selten, dass insbesondere Laien in solchen Fällen Betrügern auf den Leim gehen. Immer öfter wird in letzter Zeit von Betrugsfällen mit Kryptowährungen berichtet. Gelockt werden potenzielle Anleger mit den schnellen und vor allem hohen Gewinnen. Bevor man aber sein Erspartes in Bitcoin oder andere digitale Währungen investiert, sollte man sich das doch lieber zwei Mal überlegen. 

Betrugsfälle häufen sich

Laut einer Analyse der Finanzmarktaufsicht hat sich die Zahl der Betrugsmeldungen von 2017 bis 2020 auf 600 Fälle verdoppelt. In zwei Drittel der Betrugsfälle geht es mittlerweile um Kryptowährungen. 

Ebenso so ergangen ist es einem Bauer aus Niederösterreich. In einem Gespräch mit ORF-Chronikreporterin Petra Pichler schilderte er, wie es dazu gekommen war und was seine Beweggründe für die Investition waren.

Werbung im Internet

Auf den Geschmack sei der Landwirt gekommen, als er eine Internetwerbung zu einem "sensationellen Kryptohandelwährungs-Handelsmodell" gesehen hatte. Nicht anders zu erwarten, wurden schnelle Gewinne versprochen. 

"Ich habe mir das ganze ein, zwei Wochen überlegt, dann habe ich es einfach gemacht", heißt es in dem im Ö1-"Morgenjournal" eingespielten Beitrag.

Die Investition begann er mit einer ersten Zahlung von 250 Euro. Schon bald verzeichnete er einen "ganz kleinen Gewinn". Daraufhin wollte der Niederösterreicher eigentlich wieder aussteigen. Allerdings wurde er von einem Händler dazu verleitet, "mehr einzuzahlen, um größere Gewinne zu machen". 

Gewinne stiegen, wurden nie ausbezahlt

Die Rede sei von einem vierstelligen Betrag gewesen. Der Landwirt hat sich zu der Investition überreden lassen und mehr Geld eingezahlt. Dabei blieb es aber nicht – er sollte immer größere Beträge einzahlen, was er auch tat. Auf seinem Internet-Handelskonto stiegen die Gewinne auch wie versprochen. Allerdings wurden nur kleine Summen ausgezahlt. 

"Dann irgendwann ist es zum Problem geworden. Ich wollte es beenden und mir alles ausbezahlen lassen. Und da sind's mir mit lauter Schmäh daher gekommen."

Das Ausbezahlen des Gewinns sei an unzählige Bedingungen geknüpft worden. Damit er sein Geld schlussendlich bekommt, wurden weitere, hohe Zahlungen verlangt. Insgesamt blechte der Niederösterreicher knapp 100.000 Euro, bis ihm klar wurde, dass er an Betrüger geraten war. – "Naja, beschissen ist das ganze gelaufen", ärgert sich der Landwirt. 

Werbungen sind fake

Das Betrugssystem funktioniert immer nach ähnlichem Muster. Geworben wird zumeist mit prominenten Personen, etwa in den sozialen Medien. Schon hier fängt der Betrug an. 

Das Geld, das man dann daraufhin überweist, wird zu keinem Zeitpunkt investiert. Es werde lediglich weiter überwiesen und "versickert dann irgendwo im Nirwana". 

Kontroverses Thema

Dass es sich bei der Kryptowährung um ein eher kontroverses Thema handelt, zeigt der unterschiedliche Umgang einzelner Länder. Während El Salvador etwa das erste Land ist, welches Bitcoin als offizielle Währung einführte, hat China die digitale Währung gänzlich verboten und bei Vergehen sogar mit hohen Strafen gedroht. 

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>05.12.2024: E-Autos geht Saft aus: Postler müssen Heizung abdrehen.</strong> Die Post stellt seit Jahren die Flotte auf E-Autos um. Jetzt müssen die Mitarbeiter aber frieren, <a data-li-document-ref="120076558" href="https://www.heute.at/s/e-autos-geht-saft-aus-postler-muessen-heizung-abdrehen-120076558">weil die Reichweiten im Winter nicht ausreichen &gt;&gt;&gt;</a>
    05.12.2024: E-Autos geht Saft aus: Postler müssen Heizung abdrehen. Die Post stellt seit Jahren die Flotte auf E-Autos um. Jetzt müssen die Mitarbeiter aber frieren, weil die Reichweiten im Winter nicht ausreichen >>>
    PHILIP STOTTER / APA / picturedesk.com / Heute