Milch-Streit eskaliert

Bauernbund prüft rechtliche Schritte gegen Spar

VP-Bauernbund-Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager fordert "mehr Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit".
Newsdesk Heute
28.10.2024, 19:29
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Leere Regale bei Spar ohne niederösterreichische NÖM-Milch? Geht es nach den Verantwortlichen des Handelsriesen, könnten sich die Konsumenten an diesen Anblick gewöhnen müssen. Mit diesen Worten springt der VP-Bauernbund am Montag den niederösterreichischen Milchbauern zur Seite.

Seit Freitag vergangener Woche hat die Milchgenossenschaft Niederösterreich, als Vertreterin der rund 2.000 NÖM-Milchbauern, ihre Belieferung der großen Supermarktkette auf unbestimmte Dauer eingestellt. Zuvor war es zu einem Zerwürfnis über die jüngsten Preisverhandlungen gekommen. "Heute" berichtete.

Der Handelsriese, der rund ein Drittel des Marktanteils in Österreich hält, zeige "wenig Bereitschaft, den Milchbauern entgegenzukommen" – obwohl nicht nur die Produktionskosten steigen würden, sondern auch der Druck zur Erfüllung höherer Tierwohlstandards wachse.

"Verdient mehr Wertschätzung"

"Unsere Milchbauern liefern höchste Qualität und leisten 365 Tage im Jahr großartige Arbeit! Das verdient absolut mehr Wertschätzung", zeigt sich Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und Bauernbund-Abgeordneter im Nationalrat, solidarisch.

NÖ Bauernbund-Direktor Paul Nemecek will in der Causa sogar rechtliche Schritte einleiten. "Unsere Rechtsexperten prüfen derzeit den vorliegenden Fall auf Hochtouren", so Nemecek zur aktuellen Entwicklung. Er ruft alle Konsumenten auf, die NÖM-Milchbauern mit dem Kauf ihrer Produkte – bei der Spar-Konkurrenz seien diese weiter erhältlich – zu unterstützen.

"Lieferstopps sind unumgänglich"

Auch die Milchliefergenossenschaft, die rund 2.000 niederösterreichische Milchbauern vertritt, betont die Notwendigkeit des Lieferstopps, um auf die Bedeutung fairer Preise für die Zukunft bäuerlicher Betriebe hinzuweisen.

Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer stellt klar: "Lieferstopps sind unumgänglich, um aufzuzeigen, dass Fairness für die Leistung und Investitionen unserer Betriebe gegeben sein muss. Nur so können wir nachhaltig unsere Struktur der regionalen Familienbetriebe in Österreich absichern und erhalten."

Fleisch und Milch setzen Klima zu

Die Fleisch- und Milchindustrie verursacht einen beträchtlichen Anteil der Treibhausgas-Emissionen: "Der Klima-Fußabdruck der großen europäischen Fleisch- und Molkereikonzerne ist vergleichbar mit dem der großen Akteure im Bereich der fossilen Brennstoffe", stellte das Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) bereits in der Vergangenheit fest.

Inklusive der Emissionen in ihren Lieferketten – insbesondere in der Viehzucht – waren die 35 der größten Rind-, Schweine-, Geflügel- und Molkereiunternehmen demnach im Jahr 2018 für sieben Prozent der EU-Emissionen verantwortlich.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.10.2024, 20:56, 28.10.2024, 19:29
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